Kampfsau im eigenen Stall

Willkommen zum Morgenappell, liebe Homeoffice-Rekruten,

Sie werden in den nächsten Wochen in der eigenen Wohnung zu Schweizer Soldaten ausgebildet. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Dienst am Vaterland. Heute steht als erste Lektion das Schuheputzen auf dem Programm. Bitte melden Sie sich dazu bei Aushilfs-Feldweibel Mama, die übergibt Ihnen das erforderliche Material.

Danach lassen Sie sich eine Viertelstunde lang von Interims-Wachmeister Papa anschnauzen, der macht das gerne. So gewöhnen Sie sich an den Umgangston in den Kasernen, die wegen Corona leider geschlossen bleiben müssen. Für alle Rekruten, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, hat das VBS eine Hotline eingerichtet. Dort können Sie sich täglich drei Mal anschnauzen lassen. Sie sehen, wir scheuen keine Kosten und Mühen.

Nach dem Anschnauzen folgt das Schiesstraining. Dazu nutzen Sie eines ihrer Ballergames am Computer. Wer keines hat, verwende eine Steinschleuder und die Blumentöpfe auf Nachbars Balkon.

Diejenigen, die sich als Fahrer einteilen liessen, sollen noch eine Stunde «Need for speed» spielen. Als Alternative können Sie eine Runde Bobbycar fahren – aber Helm nicht vergessen.

Bitte denken Sie daran, liebe Rekrutinnen und Rekruten, die Schweiz hat auch im Homeoffice die beste Armee der Welt. Also machen Sie uns keine Schande. Ruhn, ruhn.
Ihr Untergefreiter

DER SALZSTREUER
salzstreuer@nfz.ch