Das Ja zum Haus am Schlossberg trägt Früchte

  26.11.2020 Laufenburg

Seit die Grimmer-Liegenschaft Eigentum der Laufenburger Ortsbürger wurde, hat sich viel getan. Nach umfassender Sanierung, Umbau und Anbau ist das Haus am Schlossberg mit seiner neuen Dreifachnutzung mit viel Leben erfüllt. Vizeammann Meinrad Schraner nennt Zahlen.

Susanne Hörth

«Die Corona-Pandemie konnte die Eröffnung des Hauses am Schlossberg nicht verhindern, eine gemeinsame Feier mit der Bevölkerung hingegen schon.» War bei den letzten Worten noch Bedauern in der Stimme von Meinrad Schraner zu spüren, so wich es bei seinen weiteren Ausführungen schon bald einer freudigen Haltung. Der Laufenburger Vizeammann konnte den anwesenden Ortsbürgern am Montagabend unter dem Punkt «Verschiedenes» Positives zum Haus am Schlossberg berichten.

Als die Ortsbürgergemeinde im Jahr 2013 die ehemalige Grimmer-Liegenschaft für 978 000 Franken erwarb, gab es bereits Ideen über eine künftige Verwendung der riesigen Liegenschaft am Fusse des Schlossberges. Konkret wurde es aber erst 2018. Damals hiessen die Ortsbürger den Baukredit in Höhe von 4,22 Millionen Franken gut. In diesem Sommer wurden die Umbau-, Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Entstanden ist das regionale Zivilstandsamt (für 18 Gemeinden des oberen Fricktals), ein Wohnhaus mit sieben Mietwohnungen sowie ein Gästehaus.

«Wir durften im August der Gemeindeammänner-Vereinigung das regionale Zivilstandsamt vorstellen und ernteten viel Lob dafür», so ein sichtlich stolzer Meinrad Schraner. In den ersten vier Monaten haben sich am neuen Trauungsort unter der historischen Kulisse des Schlossberges bereits 80 Paare da Ja-Wort gegeben. Von den sieben Wohnungen im Miethaus sind deren sechs bezogen, eine sucht noch nach künftigen Bewohnern. Auch die dritte Nutzung, das Gästehaus mit Gastgeberin Yvonne Waldburger, ist gut angelaufen, so Schraner. Im August (nur drei Wochen geöffnet) konnten 50 Übernachtungen verzeichnet werden, im September waren es schon über 100 und im Oktober gar über 150 Übernachtungen. «Im November ist die zweite Corona-Welle spürbar geworden. Die Zahl der Übernachtungen ist etwas zurückgegangen.» Laut Meinrad Schraner wird das Gästehaus von Touristen wie auch von Geschäftsleuten genutzt.

Zwischenzeitlich liegt auch die Schlussabrechnung für die gesamte Liegenschaft am Schlossberg vor. Die Mehraufwendungen von 150 000 Franken seien den zusätzlichen Leistungen, unter anderem Innenausstattung des Gästehauses, geschuldet, welche die Stadt als Eigentümerin in Auftrag gegeben habe, so der Laufenburger Vizeammann.

Erfreuliches konnte Schraner ebenfalls im Bereich Waldbewirtschaftung berichten. Mit der Pensionierung des langjährigen Försters Sebastian Meier hat die Stadt Laufenburg neue Wege beschritten. Am 1. Januar haben sich Laufenburg und Gansingen zum Forstbetrieb Forst & Dienste zusammengeschlossen. «Der Forstbetrieb ist eine sogenannte öffentlich-rechtliche Anstalt mit einem Verwaltungsrat und einer Geschäftsleitung. Eigentümer sind die Einwohnergemeinden Gansingen und Laufenburg und die Ortsbürgergemeinde Laufenburg», erklärte Schraner. Die Ortsbürgergemeinde sei die Mehrheitseigentümerin mit der grössten finanziellen Beteiligung. Geschäftsleiter und Revierförster ist Fredi Bühler. Der Betrieb leiste eine tolle und vielfältige Arbeit, lobte Schraner.

Versammlungen ohne Finanzkommission
An der Versammlung der Laufenburger Ortsbürger wurden Protokoll, Rechenschaftsbericht, Rechnung 2019 und Budget 2020 diskussionslos und mit grosser Mehrheit genehmigt. Ein Versammlungsteilnehmer wollte später wissen, warum die Finanzkommission weder bei der Einwohnergemeindeversammlung noch an derjenigen der Ortsbürger anwesend war. Die Rechnung 2019 wurde an beiden Versammlungsabenden von alt Gemeindeammann und Ehrenbürger Dieter Deiss zur Abstimmung gebracht. Gemeindeammann Herbert Weiss erklärte, die Finanzkommission habe sich entschieden, wegen der Corona-Situation nicht teilzunehmen. Dies müsse man akzeptieren, für den Stadtrat sei es aber kein Grund gewesen, von den Versammlungen abzusehen. Wie Vizeammann Meinrad Schraner gegenüber der NFZ ausführte, kann gemäss Rücksprache mit dem Gemeindeinspektorat im Notfall ein ehemaliger Gemeindeammann oder Ratsmitglied eine solche Abstimmung durchführen.


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