«Bis zum Beweis der Gefahrlosigkeit»

  15.10.2020 Gipf-Oberfrick

Mit einer Einsprache in Kombination mit einer Unterschriftensammlung will Peter Rickenbach gegen die in seinen Augen übereilte, flächendeckende Errichtung von 5G-Antennen auf dem Gemeindegebiet von Gipf-Oberfrick vorgehen.

Simone Rufli

Bei der Landi ragt die 5G-Antenne bereits in den Himmel, eine weitere soll auf dem Meliofeed-Turm folgen. Noch bis zum 26. Oktober liegt in Gipf-Oberfrick das Baugesuch von Swisscom und Sunrise für einen Antennentausch und eine Erweiterung der Anlage auf dem Dach der Meliofeed AG in der Bodenmatt auf. Mit dem Gesuch soll eine bestehende Mobilfunkanlage modernisiert und auf die 5G-Technologie umgestellt werden. Dagegen wehrt sich nun Peter Rickenbach mit einer Einsprache. Unterstützung erhält er durch eine Unterschriftensammlung, die gemäss Rickenbach bereits sehr gut angelaufen ist und noch bis zum Ende der Auflagefrist dauern wird. «Das Echo ist riesig, da die Einwohner sich wirklich Sorgen machen, solange die Unbedenklichkeit und Gefahrlosigkeit dieser Strahlungen nicht erwiesen und medizinisch bestätigt ist.»

Für den ehemaligen Gemeinderat sind im Zusammenhang mit der 5G-Technologie viel zu viele Fragen noch unbeantwortet, zu viele Risiken für die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt nicht abschätzbar. Er will, dass die Übung fürs erste abgebrochen wird. «Wenn die Gemeinde etwas unternehmen soll, muss sie um den Rückhalt in der Bevölkerung wissen, darum ist es wichtig, dass möglichst viele Leute die Einsprache mit ihrer Unterschrift unterstützen.» Offensichtlich ist Rickenbach nicht der einzige, der so denkt. «Das sehe ich daran, wie schnell die Unterschriften zusammenkommen, wenn man sich mit den Leuten über 5G unterhält. Oft entgehen solche Antennen-Umbauten der Aufmerksamkeit, weil in einem Baugesuch nur von Modernisierung die Rede ist und die Leute gar nicht bemerken, dass sich dahinter der Ausbau auf 5G verbirgt.»

Um zu sensibilisieren
Rickenbach versteht seine Einsprache in Kombination mit der Unterschriftensammlung als Aktion, um die Bevölkerung wachzurütteln und für die Problematik zu sensibilisieren. «Mir geht es darum, einen Prozess anzustossen.» So wie das bereits an anderen Orten geschehen ist. So wurde im Sommer 2019 etwa in Rheinfelden die Interessengemeinschaft (IG) Rheinfelden-5G gegründet. Für Peter Rickenbach war die Entwicklung in Rheinfelden denn auch ausschlaggebend für seine Einsprache: «Ich habe in der NFZ gelesen, dass die Stadt in den vergangenen Monaten keine Baugesuche der Mobilfunkanbieter für die Umrüstung auf 5G bewilligt hat (NFZ vom 29.09.20; Anm. d. Red.) und die Strahlung von 5G-Antennen messen lässt. Das hat mich in meiner Absicht bestärkt, das Gleiche für Gipf-Oberfrick zu verlangen.»

Die Gefahr, übermässiger Strahlung ausgesetzt zu sein, werde im Falle des aktuellen Baugesuches verschärft durch die Höhe der Antenne auf dem Siloturm. «Die Errichtungshöhe ist im Baugesuch mit 41 bis 42 Meter angegeben und somit exakt auf der Höhe der Wohnhäuser im Gebiet Bleumatt und Egg. Wer garantiert, respektive verhindert, dass die angegebenen Werte eingehalten und nicht überschritten werden?», fragt Rickenbach in seiner Einsprache zuhanden des Gemeinderates. Der nahe an der Gemeindegrenze von Frick gelegene Standort versorgt zu einem grossen Teil Gipf-Oberfrick sowie den westlichen Teil von Frick. Daher liegt das Baugesuch auch in beiden Gemeinden auf.


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