tierisch mitgehört(h)

  29.09.2020 Kolumne

Der Spinne Wohl ist mein Leid

Susanne Hörth

Mein Ruf, Tierlifründin zu sein, verpflichtet mich immer wieder aufs Neue. Es stellt mich im Alltag aber auch vor die eine oder andere heldenhafte Herausforderung. Etwa, wenn entlang der Fenster, notabene im Innenbereich, flache Stinkwanzen krabbeln. Sie lassen sich nur ungern auf einem Papier ins Freie buxieren. Auffallend mit der etwas kühleren Jahreszeit ist auch die Zunahme von Ohrengrüblern im Haus. Auch diese Tierchen werden mittels Karton oder Papier nach aussen getragen. Ganz schlimm wird es aber bei Spinnen. Als vor langer Zeit einer meiner Söhne als Schulversuch zwei Wochen lang eine fette Spinne als Haustier halten musste, habe ich gelernt, unsere vielbeinige Mitbewohnerin in die Hand zu nehmen. Gezwungenermassen. Denn des Sohnes temporäres Haustier war eine Meisterin des Ausbruchs. Und noch heute, immer dann, wenn ich eine riesige, faisse Spinne behutsam an ein trockenes Plätzchen ausserhalb unserer vier Wänden absetze, denke ich an das damalige Schulprojekt. Jeder geschriebene Satz, jeder Verweis auf die Nützlichkeit der Spinnen ist mir ganz fest in Erinnerung geblieben. Das Schütteln und Schaudern, welches mich beim Krabbeln der Spinnen in meinen gewölbten Handflächen überkommt, versuche ich zu unterdrücken. Wenn jetzt der Eindruck entstehen könnte, ich hätte Angst vor Spinnen, so ist das fast nicht wahr. Nämlich.


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