Leichtathletik-Schweizer-Meisterschaften in Basel

Nach dem Titelgewinn an den Nachwuchsmeisterschaften mass sich Lino Wunderlin aus Wil mit der Elite der Schweizer Hochspringer. Er sprang in Basel zu Silber hinter Roman Sieber.

Lino Wunderlin hat während der langen Verletzungspause nie die Motivation und die Hoffnung auf weitere sportliche Erfolge verloren. Intensive Trainingseinheiten während des Lockdowns im improvisierten Kraftraum zu Hause im Mettauertal erlaubten einen sorgfältigen Wiederaufbau. Er belohnte sich für die Hartnäckigkeit und die Ausdauer mit der Goldmedaille an den U23-Schweizer-Meisterschaften in Frauenfeld.

Erstmalige Teilnahme bei der Elite
Angestachelt von diesem Erfolg meldete er sich, mit Medaillenchancen, an für die Schweizer-Meisterschaften in Basel, dem Saisonhöhepunkt für die meisten Leichtathleten in der Schweiz. Corona hatte internationale Anlässe weitgehend verunmöglicht, deshalb nahmen ungewohnt viele Spitzenathleten die Gelegenheit wahr zum Saisonende Bestleistungen zu zeigen. Das sportliche Niveau der Meisterschaften war ungewohnt hoch.

Hochspannung beim Hochsprung
Die Entscheidung im Hochsprung entwickelte sich zu einem spannenden Duell zwischen Lino Wunderlin und Roman Sieber. Dessen Zwillingsbruder Simon Sieber und Lino Wunderlin stiegen erst auf einer Höhe von 2 Metern in den Wettkampf ein. Beide überquerten diese Höhe und die Höhe von 2,03 Metern ohne Probleme, auch Roman Sieber bewältigte seine Einstiegshöhe von 2,03 Metern im ersten Versuch. Simon Sieber scheiterte auf der Höhe von 2,06 Metern drei Mal, seine letzten Konkurrenten überquerten die Höhe wiederum im ersten Versuch. Auf der Höhe von 2,12 Metern scheiterten sowohl Lino Wunderlin, der immer als erster springen musste, wie auch Roman Sieber zwei Mal. Auch beim dritten Versuch scheiterte Lino Wunderlin knapp, Roman Sieber übersprang die Höhe und in der Folge auch die 2,15 Metern. Mit etwas mehr Wettkampfglück, aber verdient, wurde Roman Sieber Schweizer Meister. Mit einer Freiluftbestleistung von 2,09 Metern (Hallen-Bestleistung: 2,11 Meter) durfte sich Lino Wunderlin die Silbermedaille umhängen lassen. Mit ihm auf dem Podest standen die Zwillinge Roman (Rang 1) und Simon Sieber (Rang 3). Damit führten drei Athleten das Klassement an, die am gleichen Tag Geburtstag haben und sie rangierten in der identischen Reihenfolge wie am Ende der Swiss-Jump-Tour. Lino Wunderlin findet zum Saisonabschluss zurück zu seiner eigentlichen Liebe, er wird am letzten Septemberwochenende in Hochdorf einen Zehnkampf bestreiten und dabei vielleicht weitere persönliche Bestleitungen erzielen.

Weitere Fricktaler-Athleten im Einsatz
Ebenfalls bereits für kommende Höhenflüge ist Romy Burkhard mit dem Stab. Als U18-Athletin und eine der Jüngsten im Feld, startete sie bereits bei den Grossen und sicherte sich den sehr guten 6. Rang mit übersprungenen 3,80 Metern. Joshua Eichenberger und Nevin Dobmann standen im 100 Meter am Start. Joshua Eichenberger mit Saisonbestleistung in 11,10 Sekunden und Nevin Dobmann wurde bei 11,32 Sekunden gestoppt. Nach den Vorläufen war aber für beide bereits Endstation. Pechvogel vom Wochenende war Nicolas Pfrommer, er riss mit dem Stab die Anfangshöhe von 4,65 Metern gleich drei Mal. (mgt)