In Kaiseraugst hat sich auf Initiative des Vereins «Freiwilligenarbeit Asyl» hin ein Team von zirka zwanzig Mentorinnen und Mentoren gebildet, welches Asylsuchende – manchmal über Jahre hinweg – begleitet. Die persönlichen Kontakte und Begegnungen sind, aus Sicht der Mentoren, anspruchsvoll und herausfordernd, aber auch wunderschön. Dazu drei Beispiele: Ein syrisches Paar fand Aufnahme im Pfarrhaus, als die Frau schwanger war. Mit Unterstützung der Mentorin konnte nach der Geburt eine eigene bezahlbare Wohnung gefunden werden. Die Frau hütet heute die Kinder der Lernenden während des Deutschunterrichts. Sie selber spricht inzwischen so gut Deutsch, dass sie in der Primarschule in Schupfart ein Praktikum machen kann.

Ein afghanischer Mann mit traumatischen Kriegserfahrungen fand einen Mentor, der ihn jahrelang beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützte und auch regelmässig zu seiner Familie nach Hause einlud. Bei Vorstellungsgesprächen, beim Suchen einer Praktikums- bzw. Lehrstelle, sowie bei der schwierigen Wohnungssuche erwies sich der Support als sehr wertvoll. Der Malermeister war nach dem Praktikum so begeistert, dass er dem Mann eine Lehrstelle anbot zu Bedingungen, die ihm selbständiges Wohnen erlauben. In den eigenen vier Wänden findet er die notwendige Ruhe zum Lernen für die LAP. Dabei wird er von einem zweiten Mentor begleitet. Ein Mann aus dem Sudan hatte schon fünf Jahre in der französischen Schweiz in einem Asylheim gelebt. Hier angekommen, wollte er endlich arbeiten. Seine Mentorin prüfte unermüdlich verschiedene Möglichkeiten. Zunächst fand man einen befristeten Hilfsjob im Gartenbau, dann einen weiteren, unbefristeten, sowie eine passende Wohnung. Hinter diesen Erfolgstories verbirgt sich viel Engagement von allen Beteiligten. Es gilt zu lernen und durchzuhalten, zu ermutigen, manchmal zu trösten und nicht aufzugeben! «Vielleicht können Sie auch helfen?», heisst es in einer Medienmitteilung. (mgt)

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