Kanton Aargau schlägt vier Deponieprojekte vor

  17.09.2020 Aargau, Eiken

Öffentliche Auflage des Projektes «Chremet» in Eiken

Um die regionale und kantonale Entsorgungssicherheit zu eröhen, liegen vier Deponieprojekte in den Regionen Baden, Brugg, Fricktal und Zurzibiet zur Vernehmlassung auf. Die Projekte wurden zusammen mit kommunalen, regionalen und kantonalen Stellen erarbeitet.

Nicht alles im Kanton anfallende unverschmutzte Aushub- und Ausbruchmaterial (Material vom Typ A) kann – beispielsweise in Materialabbaustellen – wiederverwertet werden. Es müssen zusätzliche Ablagerungsmöglichkeiten gefunden werden. Regionale Standortevaluationen führten zu Vorschlägen geeigneter Deponiestandorte. Beantragt werden die Standorte «Steindler» (Würenlos, Region Baden), «Chremet» (Eiken, Region Fricktal) und «Steibode» (Birrhard, Region Brugg) zur Aufnahme im Richtplan. Mit der Festsetzung im Richtplan wird die Voraussetzung geschaffen, um nach der Umsetzung in den kommunalen Nutzungsplanungen kurz- bis mittelfristig Deponien für Material des Typs A zu realisieren.

In Birrhard («Steibode») und Eiken («Chremet») sind an den evaluierten Deponiestandorten auch Kiesreserven vorhanden. Diese gilt es im Interesse des effizienten Umgangs mit den Ressourcen zu nutzen, bevor Aushubmaterial abgelagert wird. Diese beiden Projekte sind daher als kombinierte Abbau- und Auffüllvorhaben konzipiert. Sie sollen im Richtplan gleichzeitig auch als Materialabbaugebiete aufgenommen werden.

Ersatz für Deponie Sisslerfeld
Im Oberen Fricktal sind in den vergangenen Jahren im Durchschnitt jährlich ca. 140 000 m3 Aushubmaterial angefallen. Das Volumen der bestehenden Deponie im Sisslerfeld beträgt 744 000 m3 , bis Ende 2019 wurden bereits 278 000 m3 aufgefüllt. Davon stammen rund 80 Prozent des angelieferten Materials aus dem Aargau, der Rest aus den angrenzenden Kantonen Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn. Des Weiteren gibt es noch fünf Materialabbaustellen, die zur Rekultivierung wieder aufgefüllt werden. Mit dem Abschluss der Deponie Sisslerfeld ca. 2024 wird aufgrund der Prognosen ab ca. 2025 eine Mangelsituation betreffend Ablagerungsmöglichkeiten bestehen. Der Deponiestandort «Chremet» dient folglich dazu, als Nachfolgestandort mittelfristig den ausgewiesenen Bedarf an Deponieraum für unverschmutztes Aushubmaterial aus der Region Oberes Fricktal zu sichern.

Um die kantonale und insbesondere regionale Entsorgungssituation von Material des Typs A im Fricktal zu verbessern, beabsichtigt die Projektantin, das Gebiet im «Chremet» in der Gemeinde Eiken in Kombination mit partiellem Kiesabbau neu mit unverschmutztem Aushubmaterial aufzufüllen.

Der Gemeinderat Eiken beantragt daher, auf Ersuchen der Initianten (Auffüllungsgesellschaft Sisseln-Münchwilen AG, Laufenburg (AGSM)), die Festsetzung der «Deponie Chremet» als Deponie des Typs A im Richtplan.

Der Regionalplanungsverband Fricktal Regio unterstützt in seiner Stellungnahme die Festsetzung des Deponiestandorts Typ A «Chremet» und den damit verbundenen Antrag auf Richtplanänderung. «Im Fricktal besteht in den nächsten Jahren ein Bedarf für einen neuen Standort, um unverschmutztes Aushubund Ausbruchmaterial zu deponieren. Der Standort «Chremet» in Eiken, in unmittelbarer Nähe zum Autobahnanschluss, eignet sich aus regionaler Sicht gut für dieses Vorhaben.» heisst es in der Medienmitteilung. Christian Fricker, Präsident des Fricktal Regio Planungsverbands zeigt sich erfreut über die Initiative der Gemeinde Eiken: «Mit dieser regionalen Deponie könnte der Bedarf im Fricktal für die nächsten Jahre gedeckt werden. Die Gemeinde Eiken übernimmt damit eine wichtige Aufgabe für die ganze Region.» Die Festsetzung im Richtplan sei ein wichtiger Meilenstein, damit auch in Zukunft Aushubmaterial aus der Region im Fricktal deponiert werden kann, heisst es weiter. (nfz)


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