Informativer Waldumgang

  11.09.2020 Wölflinswil

125 Personen zeigten Interesse

Beim Forstmagazin im Junkholz Wölflinswil konnte am Samstag eine interessante und mit 125 Waldinteressierten sehr gut besuchte Waldbegehung durchgeführt werden. Es war bereits der neunte Anlass dieser Art des Forstbetriebes Wölf linswil-Herznach-Oberhof und Ueken. Neben Jung und Alt beteiligten sich auch die Vertreter der vier Gemeindebehörden und die beiden neu angestellten Verwaltungsfachleute in Wölflinswil, Gemeindeschreiber Frank Reinhardt und Finanzverwalter Rolf Bohni.

Buche, Esche und Eiche standen als dominante Waldbäume im Mittelpunkt des informativen Nachmittags. Die Buche, absolut dominant in unsern Breitengraden, im Jura vorab an allen steilen Talhängen der schützende Laubbaum, kämpft vielerorts buchstäblich ums Überleben. «Die dominanten Buchen beim Waldhaus im Strichen mussten wir aus Sicherheitsgründen fällen», sagte der Förster und an der Verbindungsstrasse nach Herznach wies er vor Ort auf Baumkronen hin, die sich offensichtlich, trotz erfreulichen Regenfällen, nicht erholen konnten. «Eine grosse mächtige Buche benötigt pro Tag 500 Liter Wasser. Wenn die Krone oder die Hauptäste absterben, fällt immer mehr das direkte Sonnenlicht auf den Stamm, wobei die Rinde errodiert und die Nährstoffversorgung in den Baum langsam aber sicher unterbrochen wird. Bei der Esche stellen wir trotz dem seit Jahren gefährlichen Pilzimport aus dem internationalen Handel mindestens teilweise eine leichte Erholung fest. Man rechnet heute damit, dass fünf bis acht Prozent des Bestandes die Krise überwinden und dann wieder eine Vermehrung stattfinden könnte». Die Eichen präsentieren sich im Junkholz seit über hundert Jahren als stark und gesund. Sie wieder zu mehren ist das erklärte Ziel. Es wurden zwei interessante Betriebsbeispiele vorgestellt.

Inmitten des Waldes stiess man später zur Waldspielgruppe «Wurzelnäscht», die mit Gesang und Spiel die grosse Besuchergruppe überraschte und sich hier seit Jahren bestens geborgen fühlt. Es wurde betont, dass die Kinderbetreuung da leicht falle, der Wald biete ein fast unermessliches Reservoir an Spielmöglichkeiten mit direktem Bezug zur Natur. Als Kontrast zur prächtigen Spielwelt der Kinder wechselte man dann zur Grossmaschinerie des Lohnbetriebes aus Uezwil AG, welcher mit dem «Diamant 2000» auffuhr. Dieser kann bis zu 500 Kubikmeter an Brennholz pro Tag zu Schnitzeln für die Lagerung und Heizung verarbeiten.

Weiter wurden in einer perfekten Aktion zwei grosse Fichten mit Borkenkäfer-Befall gefällt und der Förster erläuterte das Betriebskonzept für die nächsten 20 Jahre im Hausberg Strichen. (mgt)


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