Hin und her um Migros-Standort

  01.09.2020 Kaiseraugst

Ausnahmegesuch bei der Gemeinde Kaiseraugst eingereicht

Seit Anfang Mai ist die Migros in Kaiseraugst nicht mehr vertreten. Jetzt stellt der Grossverteiler ein Gesuch für einen kleinen «Voi-Markt» auf einer Parzelle an der Landstrasse.

Valentin Zumsteg

Wer bei der Migros einkaufen will, wird derzeit in Kaiseraugst nicht fündig: Die Migros Aare hat ihren Supermarkt in der Liebrüti Anfang Mai 2020 geschlossen (die NFZ berichtete). «Ausschlaggebend für die Schliessung war die suboptimale Lage im ersten Obergeschoss des stark sanierungsbedürftigen Zentrums Liebrüti. Da die Migros Aare ihren Kundinnen und Kunden in Kaiseraugst auch weiterhin ein attraktives Angebot bieten möchte, hat sie bereits 2017 eine Parzelle an der Landstrasse gekauft», teilt das Unternehmen mit.

«Migros bedauert Entscheid»
Auf dieser Parzelle, wo früher das Pneuhaus Euromaster stand, wollte der Grossverteiler einen Neubau mit gemischter Nutzung (Wohnen und Verkauf) erstellen. Das Problem: Die Pläne sind nicht zonenkonform: Im Rahmen der laufenden Ortsplanungsrevision stellte die Migros daher ein Umzonungsgesuch für die Parzelle. Die Gemeinde hat diesem Gesuch erwartungsgemäss nicht zugestimmt. «Die Migros Aare bedauert diesen Entscheid», heisst es in einer Medienmitteilung. Um der Migros-Kundschaft aus Kaiseraugst auf der heute brachliegenden Parzelle trotzdem eine Lösung anbieten zu können, hat die Genossenschaft Migros Aare nun am vergangenen Freitag eine Baueingabe mit einem Ausnahmegesuch für einen «Voi Migros-Partner» als Provisorium eingereicht. Dabei handelt es sich um einen kleinen Laden mit Migros-Produkten.

Nicht zonenkonform
«Die Migros Aare ist sich bewusst, dass diese Nutzung nur provisorisch möglich und zum aktuellen Zeitpunkt nicht zonenkonform ist. Sie hofft, mit dem Provisorium und der entsprechenden Ausnahmebewilligung dem Wunsch vieler Migros-Kundinnen und -Kunden aus Kaiseraugst nachzukommen und ihnen so ein gutes Angebot an Migros-Produkten bieten zu können», schreibt das Unternehmen. Ziel sei es, zusammen mit der Gemeinde einen alternativen Standort für einen Migros-Supermarkt zu finden.

«Wir werden dieses Gesuch wie alle Baugesuche prüfen», erklärt Gemeindeschreiber Rolf Dunkel auf Anfrage der NFZ. Knackpunkt dürfte die Erschliessung der Parzelle sein. «Hier redet der Kanton auch noch ein Wort mit», erklärt Dunkel. Es ist daher nicht davon auszugehen, dass es zu einer schnellen Lösung im Sinne der Migros kommt.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote