Ein grosses Herz fürs Fricktal

  22.09.2020 Laufenburg

Stiftung Pro Fricktal: 613 Mal diskret Hilfe geleistet

Ihre gemeinnützige und wohltätige Unterstützung ist fast nur den Beglückten bekannt: Über die willkommenen Beiträge der Stiftung Pro Fricktal erfreuten sich bislang 613 Gesuchsteller. Nach 19 Jahren geht nun die personelle Ära aus der Gründerzeit zu Ende.

Paul Roppel

Es ist ein erlauchtes, handverlesenes und diskretes Grüppchen von knapp einem Dutzend gleichgesinnter und offenherziger Fricktaler Persönlichkeiten, das sich regelmässig zu seinen Besprechungen trifft. Zusammengefügt aus fünf Männern und sechs Frauen, welche ihre hehren Attitüden kaum ins Rampenlicht stellen. Aber ihre gemeinnützigen und wohltätigen Entscheidungen sind bei den bedachten Gesuchsstellern hochwillkommen und deren gibt es inzwischen hunderte. «Es ist eine Herzensangelegenheit», bekräftigt Linus Schmid, was dieses Grüppchen zusammenführt.

Ablösung aus der Gründerzeit
In trautem Kreise in den beschaulichen Gemächern der Laufenburger Kultschüür tagte die 15. Stifterversammlung der Stiftung Pro Fricktal. «Wir pflegen zum Versammlungsort eine besondere Beziehung», eröffnete der seit einem Jahr als Präsident amtierende Schmid den Versammlungsteilnehmern. Dem Trägerverein waren dem Stiftungszweck entsprechend in mehreren Tranchen schon einige Tausend Franken Unterstützungsbeiträge zugesprochen worden. Walter Marbot, Vereinspräsident und Betriebsleiter Martin Willi nutzten denn auch die einmalige Chance den Verein, das Eventlokal und dessen vielfältiges Angebot präsentieren zu dürfen. Schmid schätzte sich glücklich, dass der Ort für die Versammlung genutzt werden konnte. Die Tagung wird in die Geschichte der Stiftung eingehen, erfährt sie doch durch die personellen Veränderungen einen Generationenwechsel und die endgültige Ablösung der Besetzungen aus der Gründerzeit. «Als Mann der ersten Stunde ist Werner Güntert seit der Gründung dabei. Er amtete mit immensem Aufwand und ordnerweise dokumentierten Grundlagen pflichtbewusst als unser Gewissen», leitete Schmid die erste Laudatio ein. Werner Güntert aus Münchwilen amtete als Aktuar. Er protokollierte 15 Stifterversammlungen und dokumentierte die 68 Sitzungen des Stiftungsrates mit den Entscheiden für 613 Gesuche. Seine Nachfolge tritt Markus Baumann aus Schwaderloch an, Leiter des Steueramts Laufenburg.

Grosse Beiträge ausbezahlt
Ebenfalls seit der Gründung wirkte Rosmarie Rüetschi im Stiftungsrat, die als Vizepräsidentin amtete und nun von ihrer Tochter Marie-Louise Rüetschi abgelöst wurde. Zurückziehen wird sich nun der Vater Toni Rüetschi, der seine Vision «Vom Fricktal – fürs Fricktal» zusammen mit 10 ehrenamtlich tätigen Personen mit der Gründung der Stiftung Pro Fricktal 2001 realisierte und diese sich je mit einem minimalen Stiftungsanteil von mindestens 20 000 Franken beteiligten. «Dank grosszügigen Spenden und Legaten konnten bislang über 800 000 Franken Unterstützungsbeiträge für das kulturelle Leben, die Jugendförderung und Menschen in Schwierigkeiten ausbezahlt werden», freute sich der rüstige 83-jährige Gründer. «Ihn zeichnet ein grosses Herz für das Fricktal aus», resümierte Schmid. Unter grossem Applaus ernannte die Versammlung die drei Personen zu Ehrenmitgliedern. Im Tätigkeitsbericht 2019 hob Schmid hervor, dass in sechs Sitzungen für 85 Gesuche mit über 80 000 Franken aus den Sparten Kultur, Jugend, Kunst, Lebensraum und persönlicher Hilfe ausgerichtet werden konnten. Ausnahmsweise gewährte Darlehen würden vereinbarungsgemäss zurückerstattet, fügte er an. Bereits getätigte Beiträge an Anlässe, welche wegen der Covid-19-Pandemie abgesagt werden mussten, werden im Sinne einer pragmatischen Lösung nicht zurückverlangt, fügte er an.


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