Duell der Clubkolleginnen

  10.09.2020 Frick, Sport

Nadia Pfister und Jasmin Ballmann auf den Plätzen 3 und 4

Sie sind beide für den Squashclub Fricktal lizenziert, und am Sonntag spielten sie an der Schweizer Einzel-Meisterschaft im Squash gegeneinander um die Bronzemedaille. Nadia Pfister behielt die Oberhand.

Stefan Kleiser

«Es war lässig, wieder einmal an einem Wettkampf teilzunehmen», sagt Jasmin Ballmann. «Das hat mich ermuntert, wieder öfter zu spielen.» Seit 2005 hat die 30-Jährige eine Lizenz auf der Tour der Professional Squash Association gelöst. Zuletzt fanden wegen der Corona-Pandemie jedoch keine internationalen Turniere statt. Auch in der Schweiz war der sportliche Vergleich nicht möglich. Die Schweizer Einzel-Meisterschaft in Langnau am Albis war am Wochenende das erste Turnier auf höchstem Niveau seit März. Jasmin Ballmann nahm zum ersten Mal seit 2016 wieder an nationalen Titelkämpfen teil. Die Vorbereitung war alles andere als ideal, nicht nur wegen des Lockdowns. Im Geschäft mit einer neuen Aufgabe betraut, habe sie zuletzt 200 Prozent gearbeitet, sagt die Nationalliga-A-Spielerin aus dem Squashclub Fricktal. Darunter litt das Training. «Das, was ich erreichen musste, habe ich aber erreicht», bilanziert sie nach dem Einzug in den Halbfinal. «Und ich bin von Spiel zu Spiel besser geworden.»

Nahe dran an den anderen
Zum Gewinn einer Medaille reichte es für Jasmin Ballmann aber nicht. Im Duell um Rang drei unterlag sie am Sonntag in drei Sätzen ihrer stärker eingestuften Clubkollegin Nadia Pfister, die Squash zu ihrem Beruf gemacht hat. «Ich bin also die Bestklassierte nach den Profis», schmunzelt Ballmann. Denn auch die Finalistinnen Ambre Allinckx (Kriens) und Cindy Merlo (Pfäffikon) fokussieren derzeit ganz auf Squash und liegen in der Weltrangliste über 100 Positionen weiter vorne als Ballmann.

Das gilt auch für Nadia Pfister, die Nummer 75 des World Rankings. Dass sie sich nach 2018 nicht zum zweiten Mal für den Final zu qualifizieren vermochte, ist zwar eine leise Enttäuschung. Es gibt aber auch die positive Seite. «Ich glaube, ich war noch nie Dritte», freut sich Nadia Pfister über die Bronzemedaille. «Und ich nehme von dem Turnier mit, dass wir Topspielerinnen leistungsmässig alle sehr nahe beisammen sind. Das ist ein gutes Zeichen.»

Natürlich hätte sie den Ausgang des Halbfinals gegen die spätere Gewinnerin Ambre Allinckx gerne anders gehabt, sagt Nadia Pfister. Den ersten Satz entschied sie noch zu ihren Gunsten. Doch mit längerer Spieldauer gewann die Gegnerin die Oberhand und die Punkte. «Meine Taktik hat teilweise funktioniert und teilweise nicht. Ja, im vierten Satz habe ich Fehler gemacht. Aber nicht aus den gleichen Gründen wie früher.» Sondern weil sie gegen die Innerschweizerin den Rhythmuswechsel suchte.

Und jetzt Seite an Seite
Sie sei froh, dass sie am Sonntag noch die Bronzemedaille gewonnen habe, erklärt die 24-Jährige. «Einen Sieg habe ich nicht als selbstverständlich betrachtet», sagt sie zum Match gegen ihre Clubkollegin und Trainingspartnerin. Bevor es für die beiden an anderen Turnieren weitergeht, bestreiten Nadia Pfister und Jasmin Ballmann aber noch einen Wettkampf Seite an Seite: Am 19. September kämpfen sie im Shirt des Squashclubs Fricktal im Final um den Gewinn der Nationalliga-A-Meisterschaft.


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