Die Schulpflege braucht es auch weiterhin

  08.09.2020 Leserbriefe, Kaisten

Während 16 Jahren war ich Mitglied des Gemeinderates und habe in dieser Zeit unter anderem auch das Ressort «Bildung» zu meinen Aufgaben gezählt. In dieser Zeit war ich dankbar für die Unterstützung und ausgewogene Beratung durch die gewählte und ortskundige Schulpflege.

Mittlerweile ist die Bildung wohl in allen Gemeinden der grösste Budgetposten. Die Verantwortung dazu nun der bestens bewährten Schulpflege ohne Not zu entziehen und deren anspruchsvollen Aufgaben auf die Schulleitung und den zuständigen Ressortchef zu übertragen, finde ich falsch oder gar fahrlässig. Auch mit meinem damaligen grossen zeitlichen Aufwand im Gemeinderat wäre mir als Ressortchef die Übernahme von zusätzlichen Aufgaben im Bereich Bildung nur sehr begrenzt möglich gewesen.

Die Einführung der geleiteten Schule wurde mit der Stärkung, der Weiterentwicklung und der Qualitätssicherung begründet. Die Schulpflege war dabei ein ganz zentraler Teil, was in der Verordnung zur geleiteten Schule auch so festgehalten ist. Nachdem sich die Anforderungen in vielerlei Hinsicht (Beispiel Rekrutierung von Lehrkräften oder Gespräche und Beschwerden) weiter akzentuiert haben, soll nun die Schulpflege abgeschafft werden. Synergie- und Optimierungspotenzial besteht sicher, liesse sich aber mit einer Verkleinerung der Schulpflege auf beispielsweise drei Mitglieder und mit der Einführung des Globalbudget nachhaltiger erreichen als mit der Abschaffung dieser etablierten Behörde.

JOSEF AMSLER, KAISTEN


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