«Wie wenn man die Adventszeit ausfallen liesse»

  11.09.2020 Fricktal

Während aus Möhlin bereits Anfang Woche die Meldung kam, dass die Fasnacht 2021 infolge der Corona-Pandemie abgesagt wird, suchen Laufenburg, Kaisten und Rheinfelden weiter nach Möglichkeiten, ihre Fasnachts-Anlässe durchführen zu können – trotz Einschränkungen.

Simone Rufli

Möhlin hat am Dienstag bekanntgegeben, dass die Fasnachtszunft Ryburg und die Meler Galgevögel sämtliche Anlässe aus ihrem Fasnachts-Kalender streichen (die NFZ berichtete). Grund genug, in anderen Fricktaler Fasnachts-Hochburgen nachzufragen, wie es dort aussieht.

«Der 11.11. wird kommen und es wird auch diesmal der Start sein in die Fasnachtszeit.» Das ist für David Giess, Zunftmeister der Narro-Altfischerzunft der Mehreren Stadt Laufenburg eine unumstössliche Tatsache. Trotz Corona-Pandemie. «Keine Fasnacht, das wäre, wie wenn man die Adventszeit ausfallen liesse. Die Fasnacht gehört zu Laufenburg und zwar auf beiden Seiten des Rheins.» Dennoch ist auch für den Zunftmeister klar, dass Corona Anpassungen und Änderungen nötig machen wird. «Wir stehen in engem Kontakt mit den beiden Stadtoberhäuptern Stadtammann Herbert Weiss und Bürgermeister Ulrich Krieger. Und wir werden gemeinsam schauen, was möglich ist und worauf wir für einmal verzichten müssen.» Martin Schmid, Präsident des OK Städtlefasnacht, wird noch deutlicher, wenn er sagt: «Wir sind so realistisch, dass wir bereits jetzt sagen können, dass es die Städtlefasnacht, wie wir sie bisher kennen, im 2021 nicht geben wird.» Wegweisend werde der Bundesrats-Entscheid Ende September sein. «Und weil die Auflagen in Deutschland bisher immer strenger sind als bei uns, müssen wir einen Weg finden, der für beide Seiten stimmt.» Ob Guggenkonzerte durchgeführt werden können sei zumindest zweifelhaft. «Für die Tschättermusik sehe ich hingegen kein Problem und auch Schnitzelbank-Abende sollten mit Abstand und Hygiene-Maske möglich sein.» Auch spontane Platzkonzerte an den «Faissen» könnten eine Möglichkeit sein, um allzu grosse Menschenansammlungen zu vermeiden. «Was hingegen zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellbar ist, sind die beiden grenzüberschreitenden Umzüge. Auf die werden wir wohl verzichten müssen», so Schmid. Bei allen Überlegungen dürfe man eines nicht vergessen: «Wir müssen auch darauf achten, dass wir am Ende nicht auch noch einen finanziellen Verlust machen.»

«Alles auf Kurs», vermeldet der Kaister Narrenvater Marco Zaugg von der Fasnachtsgesellschaft Chaischter Haldejoggeli auf Anfrage. «Der nächste Stichtag ist für uns der 11.11. Dann werden wir die neue Plakette vorstellen.» Wie die Fasnacht im Detail ablaufen soll, werde an der nächsten Vorstandssitzung im Oktober besprochen. «Ich gehe aber davon aus, dass wir auf gewisse Anlässe wie zum Beispiel den Joggeliball werden verzichten müssen. Dafür sehe ich bei der traditionellen Tschättermusik kein Problem.» Grundsätzlich gelte aber natürlich auch für Kaisten: «Letztlich müssen wir je nach Situation entscheiden.»

Selbstverständlich hat man auch in Rheinfelden den Entscheid aus Möhlin zur Kenntnis genommen. Dass er vorentscheidend sein könnte für die eigene Fasnacht, verneint Roger Wendelspiess hingegen. Der Präsident der Fasnachtsgesellschaft Rheinfelden verweist auf die nächste Vorstandssitzung: «Natürlich machen auch wir uns Gedanken. Wir befassen uns mit den Fakten zu Corona, verfolgen die weitere Entwicklung, doch beschlossen ist noch nichts. Wir werden am 13. Oktober entscheiden.»


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