Schatzkammer Wald

  19.08.2020 Fricktal, Natur

Damit der Wald, der ungefähr einen Drittel unseres Landes bedeckt, eine reich gefüllte Schatzkammer bleibt, braucht er eine regelmässige und vor allem nachhaltige Pflege.

Vreni Weber

Was gibt es im Sommer Schöneres als frühmorgens durch den Wald zu joggen, oder am späteren Nachmittag an einer gut eingerichteten Grillstelle am Waldrand mit Kindern im Schatten der Bäume zu grillieren und sie bei ihren Entdeckungen im Wald zu begleiten? Damit dieses Naherholungsgebiet so bleibt, braucht es nachhaltige Pflege. Diese Aufgabe erfüllt der Forstbetrieb Homberg-Schenkenberg. Viele seiner Eingriffe ersetzen die natürliche Sukzession, da diese in der heutigen Landschaft leider keinen Platz mehr hat. So baut das Forstteam unter der Leitung von Förster Rolf Treier zum Beispiel die in den Sechzigerjahren aufgeforsteten Magerwiesen wieder zu lichten Orchideen-Föhrenwälder um, bringt eingedohlte Bäche wieder ans Tageslicht oder befreit sie aus engen Steinkorsetts und lässt vielerorts Weiher entstehen.

Lebensraum für viele
Waldweiher, lichte Wälder, Felsköpfe und weitere spezielle Standorte beherbergen seltene und bedrohte Tiere und Pflanzen wie Amphibien, Orchideen und Reptilien. Dazu können im Aargau Gebiete als Spezialreservate ausgeschieden werden. Im Gegensatz zu den Nutzungsverzichtsf lächen benötigen sie dann aber eine spezifische Pflege, damit sie ihren ursprünglichen Zustand erreichen oder halten können. Bei der Auslichtung wird darauf geachtet, dass besonders wertvolle oder seltene Baum- und Straucharten geschont werden. So werden vor allem Bäume, welche für die Tierwelt eine grosse Rolle spielen stehen gelassen: Eichen, Elsbeere, Wildbirnen, Waldföhre und so weiter. Ein besonderes Augenmerk gilt auch lichtbedürftigen Arten wie der Salweide und Aspen, welche für viele seltene Tagfalter wie den Grossen Schillerfalter oder den Grossen Fuchs als Raupenfrass Pf lanzen dient. Nach dem Ausholzen des Waldes wird nicht alles Holz aus der Fläche entfernt. Ein Teil der Baumstämme und des angefallenen Astmaterials wird zu kleineren und grösseren Haufen, ausserhalb der Mähflächen geschichtet und dient zahlreichen Kleintieren als Versteck.

Naturschutzprogramm Wald
Mit Naturschutzprojekten im Wald, diese werden von der Abteilung Wald, und ausserhalb des Waldes von der Abteilung Landschaft und Gewässer des Kantons bewilligt, wird mehr Licht in den Wald gebracht und mit der passenden Pflege wird darauf geschaut, dass das Licht bleibt.

Das Naturschutzprogramm Wald läuft bereits in der fünften Etappe. Weiter tragen auch kommunale und private Projekte, wie zum Beispiel Aufwertungen von Landwirtschaftsbetrieben und Projekte der SBB tragen zu einer intakten Natur bei.


Reservate

Einige Zahlen zu den verschiedenen Reservaten im Forst Homberg-Schenkenberg. Nutzungsverzicht im Wald: zirka. 110 ha Eichenwaldreservate: zirka 50 ha Waldränder: zirka 12 km Spezialreservate: Weiher und Tümpel: weit über 100 angelegt; Felsköpfe; Blockschutthalden; Lichte Wälder und Waldweiden: rund 80 ha


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