Schallen im neuen Kleid
20.08.2020 MöhlinDas Zentrum Schallen in Möhlin hat einen Tapetenwechsel für zwei Millionen Franken hinter sich. Für die Verantwortlichen geht die Rechnung auf; nicht bloss finanziell.
Ronny Wittenwiler
Das Zentrum Schallen wäre im Mittelpunkt gestanden. Wegen Corona aber fällt der Tag der offenen Tür kommenden Samstag ins Wasser. Ein wenig trübt das die Grundstimmung vielleicht, wichtiger ist aber ohnehin der langfristige Fokus: Das für zwei Millionen Franken renovierte Pfarreizentrum soll die nächsten fünfundzwanzig Jahre den Menschen zur Benützung offen stehen.
Punktlandung zeichnet sich ab
Nach knapp einem Jahr Bauzeit sind die Arbeiten jetzt nahezu beendet, letzte Umgebungsarbeiten stehen an. Das neue Kleid, dieser Anzug für eine ganze Generation, er sitzt – so sehen es jedenfalls die Verantwortlichen. «Die Bauarbeiten kamen sehr gut vorwärts», blickt Anton Kaufmann, Mitglied der römischkatholischen Kirchenpflege und Präsident der Baukommission, auf die vergangenen Monate zurück. Nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell zeichnet sich eine Punktlandung ab. «Noch liegt die definitive Abrechnung nicht vor. Wir gehen aber davon aus, dass wir den Baukredit nicht überschreiten.» Im März 2019 war es, als die Kirchgemeindeversammlung den Kredit in Höhe von 1,98 Millionen Franken für Umbau und Sanierung des Pfarreizentrums bewilligt hatte. Geld, das sich bezahlt machen sollte. Kaufmann erklärte damals, dass eine Totalsanierung am meisten Sinn mache, statt Jahr für Jahr immer wieder neue Beiträge von mehreren tausend Franken für punktuelle Sanierungen bereitstellen zu müssen.
«Offen für alle»
Beim Augenschein vor Ort am vergangenen Dienstag sind noch Bauarbeiter zugegen und im Innern des sanierten Pfarreizentrums werden Räume bestuhlt für den Religionsunterricht, der nun praktisch vollständig im Pfarreizentrum und nicht mehr im Schulhaus stattfinden wird. Dass es gelungen sei, während der Bauphase die Nutzung des Pfarreizentrums weitgehendst zu gewährleisten, freut Matthias Burkhardt, den Präsidenten der römisch-katholischen Kirchenpf lege. Selbst der dort integrierte Kindergarten konnte seinen Betrieb aufrechterhalten. Das Leben auf Schallen, das irgendwie gar nie ganz weg war, es kehrt jetzt aber vollständig zurück. Hier, wo Hochzeitspaare seit Jahren ihre Gesellschaft zum Apéro empfangen, wo Institutionen ihren Mittagstisch durchführen und Vereine ihre Gesangsproben abhalten – hier soll es genauso weitergehen. «Schallen ist offen für alle», sagt Burkhardt und untermauert damit, dass dieses Zentrum in Möhlin, erbaut im Jahr 1981, ein Ort der Begegnung ist – frei jeglicher Konfession. Und auch ohne offiziellen Tag der offenen Tür.