Bloss keine Faxen

Ronny Wittenwiler

Mein Bruder und ich, wir sind ja in eine Familie mit einem eher traditionellen Rollenbild hineingeraten. Das ging schon vor der Geburt los. Meine Eltern hatten sich zum Beispiel von Anfang darauf geeinigt: wenn einer von ihnen beiden schwanger wird – dann sie. Dieses konservative Weltbild würde mir nicht schaden, sagten sie. Und so lernte ich im Laufe der Zeit auch, all den modernen Computersachen gegenüber stets eine gesund-kritische Distanz zu wahren. Man muss nicht immer das neuste Hightech-Gerät besitzen, um glücklich zu sein. Dieses Credo konnte ich lange auch bei meiner eigenen Familie durchsetzen. Auf Drängen von Krümel, Brösmeli und Maus habe ich diese Woche dann aber doch nachgegeben und bin im Media Markt über meinen Schatten gesprungen.

Seither hat sich in meinem Denken über moderne Technologien einiges verändert. Denn obschon ich am Anfang zwar etwas Mühe mit der Bedienung hatte, gebe ich es zu: So ein Faxgerät ist jetzt wirklich nicht das Dümmste. Wahrscheinlich kaufe ich nun doch ein Smartphone und lade mir dann den App-Wasch runter. Immer analog das Geschirr spülen macht auf Dauer einfach keinen Spass.

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