Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Profi

  31.07.2020 Fussball, Persönlich, Gipf-Oberfrick

Sven Suter erkämpft sich einen raren Platz im U18 Kader des FC Basel

Ein ganz grosser Traum von Sven Suter wäre eine Karriere beim FC Liverpool oder bei Tottenham Spurs FC. Mit seiner Aufnahme im U18 Kader des FCB hat der 16-jährige Sven Suter aus Gipf-Oberfrick bereits einen weiteren Meilenstein geschafft.

Sven Lakatos

Die NFZ trifft Sven Suter nach seiner Arbeit in Basel. Obwohl er erst 16 Jahre alt ist, hatte er bereits ein kurzes Interview mit einem lokalen Magazin. Nervös scheint er gar nicht zu sein. Gelassen erzählt er mir, dass er seine Begeisterung am Fussball schon in sehr jungen Jahren fand. Dies jedoch nicht in der Schweiz, sondern ausgerechnet in der Eishockey-Nation Kanada. «Als ich zwei Jahre alt war zogen wir für dreieinhalb Jahre nach Kanada. Mit vier Jahren habe ich zum ersten Mal in einem Verein zum Spass begonnen Fussball zu spielen.» Als Sven dann wieder zurück in die Schweiz zog, führte er seine Karriere beim FC Frick fort. Mit 12 machte er dann den Schritt zum FC Basel. Dort spielte er als Rechtsverteidiger in der U14 und arbeitete sich durch die U15, U16 und U17, stetig nach oben, in Richtung Leistungsfussball. Mit der Aufnahme ins Kader der U18 des FC Basel, hat Sven nun diesen Juni einen weiteren wichtigen Schritt geschafft. Mit einem Lächeln im Gesicht erzählt er mir seinen Erfolg: «Um ins Kader der U18 aufgenommen zu werden, wurden wir während mehreren Monaten beobachtet. Nicht nur die Leistung im Moment zählt, sondern auch, dass man seine Leistung über eine längere Zeitperiode hochhalten kann. Als ich die Nachricht erhalten habe, war ich sehr zufrieden mit mir», erzählte er mir glücklich. Da zwischen der U18 und der ersten Mannschaft des FC Basel nur noch die U21 steht, ist dieser Schritt auch für die Zukunft wichtig.

Zukünftige Profis
Nach zwei Wochen Ferien hat das Training für Sven letzten Montag bereits mit Leistungstests wieder begonnen. «Hier wird geschaut, ob man die Ergebnisse der letzten Tests halten kann, oder sogar verbessert», klärt Sven die NFZ auf.

Nicht nur die vermehrten Tests zählen zu den grossen Unterschieden zwischen dem FC Frick und dem FC Basel. Nebst besser ausgestatteten Räumlichkeiten und einer Physio für die jungen Spieler, erhält Sven auch eine Mahlzeit nach den Trainings am Morgen. Dafür wird auch viel erwartet. «Ich trainiere dienstags und donnerstags jeweils zwei Mal pro Tag. Insgesamt habe ich sechs Mal pro Woche Training.» Dank der Sportlehre, die bei der Gemeinde in Münchenstein angeboten wird, ist ein solcher Aufwand überhaupt möglich.

Ein riskanter Weg
Fussball ist eine Leidenschaft von Sven Suter. Das spüre ich sofort. Trotzdem erzählt er mir, dass er auch einen möglichen Misserfolg in Betracht ziehen muss: «Man darf das Leben neben dem Fussball nicht völlig ausser Acht lassen. Nur weil es im Fussball weitergeht, darf man nicht auf die Lehre verzichten». Momentan arbeitet Sven in der Gemeindeverwaltung, wo er seine Lehre als Kaufmann absolviert. Das hat für ihn Priorität, egal, ob es mit dem Fussball klappt oder nicht. Angst vor dem Versagen hat Sven nicht: «Man soll immer positiv eingestellt sein, dass es klappt. Klar, man muss hart daran arbeiten und viel Aufwand betreiben».

Sein ganz grosser Traum wäre eine Karriere in der Premier League beim FC Liverpool oder bei Tottenham Spurs FC, erklärt er mir mit einem Grinsen im Gesicht.

Der grosse Traum und seine Kehrseite
«Ich probiere natürlich soweit beim FC Basel zu kommen, wie es geht. Mein Ziel ist es, irgendwann mal vom Fussball leben zu können». Trotz des Erfolgs im letzten Monat bleibt Sven selbstkritisch: «Wer weiss, vielleicht geht es ja mal Richtung Profifussball. Das lasse ich jedoch in der Zukunft. Ich arbeite auf jeden Fall so hart wie es geht und dann werde ich sehen, was dabei rauskommt.» Um im Leistungssport brillieren zu können, muss man extrem viel Zeit, Motivation und Kampfwille mitbringen. Obwohl das nicht immer ganz einfach für Sven ist, hat er eine Lösung dafür gefunden: «Ich habe wirklich nicht mehr viel Freizeit. Am Anfang war das schon sehr schwer. Doch auch hier lernt man mit der Zeit damit umzugehen.» Umso wichtiger ist es, die freie Zeit richtig zu nutzen. Sven Suter trainiert in der Woche 13 Stunden. Dazu kommt noch das Spiel am Wochenende. Um ein wenig Abstand zum vielen Fussball zu bekommen, verabredet er sich gerne mit seinen Freunden, um zu reden und Spass zu haben. Ab und zu geht er auch gerne zu seinen Grosseltern und verbringt Zeit mit ihnen. Klar ist, dass der junge FCB-Spieler neben so vielen Trainingseinheiten gezwungenermassen das Eine oder andere verpasst. «Es gibt Momente, in denen man denkt, jetzt wäre ich gerne mit den anderen mitgegangen, aber für etwas spiele ich Fussball. Ich liebe diesen Sport und ich mache das, was ich wirklich gerne mache. Der Verzicht ist dann etwas einfacher, weil ich weiss, dass ich etwas tun kann, das ich liebe.»


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