Ein Ort der Stille

  12.07.2020 Zuzgen

Die Zuzger Marien-Grotte war in der Corona-Zeit stark besucht

Auf dem Zuzger Chriesiberg findet man seit bald hundert Jahren eine Marien-Grotte. Eingebettet in einem kleinen Wäldchen, ist sie vielen Leute ein Ort der Stille, ein Ort für den inneren Frieden.

Hans Zemp

Lourdes-Grotten, man bezeichnet sie auch als Marien-Grotten, sind Nachbildungen der Grotte von Massabielle bei Lourdes. In ihnen wird Maria, die Mutter Gottes, dargestellt. Um die Mutter Gottes auch im Fricktal zu verehren, findet man in dieser Region der Schweiz elf von ihnen. Zweck dieser Grotten ist, neben der Verehrung der Gottesmutter, auch die Förderung von Lourdes-Wallfahrten für Kranke, Bedürftige und Invalide.

Die Zuzger Marien–Grotte wurde im Jahre 1931 von der Jungmannschaft mit Willi Brogli, Edmund Reinle und Otto Hohler an der Spitze gemacht. Emil Hohler schnitzte die Mutter Gottes aus Eichenholz und der ortsansässige Kunstmaler Josef Hottinger bemalte sie. 1932 wurde sie von einem Kapuziner-Pater eingesegnet.

Ort ist ein Kleinod
Die jungen Männer legten damals im Jahre 1931 den Platz frei, an dem die Grotte entstehen sollte. Das Gestein ist sehr porös, ein Kalkstein, und er erleichterte die Erstellung der Grotte. Von allem Anfang an entstand hier ein richtig schönes Kleinod. Schon Pfarrer Leo Sohm hielt vor Ort Maiandachten, wie Lisbeth Hohler weiss. Emil und Vreneli Hohler pflegten die Stätte während vielen Jahren mit grosser Sorgfalt.

In den 1990-er Jahren entstand die Idee, die Stelle aufzufrischen. Der Zugang sollte besser werden und rollstuhlgängig. Seither betreuen den Ort der Besinnung Josef und Lisbeth Hohler mit grosser Sorgfalt. Momentan blühen Blumen, die Dekoration ist sorgfältig angebracht, und das Wasser für die manchmal durstigen Pflanzen wird hergefahren. Die Grotte präsentiert sich wirklich als eigentliches Kleinod.

Viele Leute finden den Weg
Heute ist die Grotte recht rege besucht, weiss Lisbeth Hohler. Bei gewissen Vereinen ist der jährliche Besuch fest ins Jahresprogramm eingebaut. Die Kirche hält oben auf dem Chriesiberg, eben bei der Grotte, eine jährliche Maisandacht. «Für viele Leute ist die Grotte ein Kraftund Gnadenort und das für junge wie für ältere Personen verschiedenster Religionszugehörigkeit», weiss Lisbeth Hohler. Gerade in der Corona-Zeit hat man vermehrten Besuch des Ortes der Stille festgestellt.

1999 machte Sturm Lothar eine Neugestaltung notwendig. Das Resultat ist das, was man heute beim Besuch antrifft. Die heute sich in der Grotte befindliche Maria, in Gips gefertigt, stammt aus Mariastein.

Die Zuzger Mariengrotte ist ein ruhiger Ort im Wäldchen der Familie Hohler. «Es ist ein schöner Ort. Wer hier war, kommt wieder», weiss Lisbeth Hohler, die es meisterhaft versteht, die Gestaltung mit viel Herzblut im Schuss zu halten.


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