tierisch mitgehört(h)
30.06.2020 KolumneMorgenvergnügen
Susanne Hörth
Haben Sie schon einmal frühmorgens einen Spaziergang durch den Wald gemacht? Es ist ein Erlebnis der besonders schönen Art. Die Natur verwöhnt uns mit ihren frischen Gerüchen, ihren Geräuschen und mit ihren Sehenswürdigkeiten in überaus reichem Masse. Die Vogelstimmen sind intensiver als während der wärmeren Tageszeiten. Gleiches gilt für die Gerüche. In den Gebüschen stehen Rehe und beobachten mich, wie ich sie. Ein Eichhörnchen klettert einen Baumstamm hoch und beim Waldweiher verharren regungslose Fischreiher in der Erwartung auf eine gute Morgenmahlzeit aus dem Wasser. Ich geniesse diese für mich innige Verbindung mit dem erwachenden Wald sehr. Irgendwie gehört er in dieser Stunde so ganz mir. Das denkt sich wohl auch jene Frau, die mir an einem der vergangenen frühen Morgen entgegenkommt. Eben noch entspannt, grüsst sie etwas zurückhaltend und meint: «Ah, da hat wohl auch jemand ‹meinen› wunderschönen Wald entdeckt.»