Renaturierung des Magdenerbachs in der Ängi

  30.06.2020 Leserbriefe, Rheinfelden

«Der Lachs kommt zurück» – ein alter Traum, der in absehbarer Zeit Wirklichkeit werden soll! Bis der Lachs in die Schweiz gelangen kann, müssen allerdings noch ein paar französische Flusskraftwerke am Oberrhein fischgängig gemacht werden. Ist er dann aber endlich einmal in der Schweiz angekommen, hat er zwar den grössten Teil seiner langen Reise hinter sich, jetzt stellt sich ihm aber die Frage, wo er wohnen und sich fortpflanzen soll. Wohnen bedeutet für den Lachs ein Bächlein mit kühlem, schnell und über das ganze Jahr hindurch fliessendem Wasser. Solche Bedingungen sind in der Schweiz zwar in den Alpen oft gegeben – dem stehen aber wieder viele Kraftwerke im Weg – im Mittelland hingegen sind die Möglichkeiten äusserst beschränkt. Einer der seltenen Bäche, den man mit mässigem Aufwand an die besonderen Ansprüche des Lachses und damit vieler anderer Wasserlebewesen anpassen kann, ist der Magdener Bach. Die Abteilung Jagd und Fischerei des Kantons Aargau hat darum ein Projekt ausgearbeitet, welches aufzeigt, wie und mit welchem Aufwand der Magdenerbach zwischen Dorfausgang Magden und der Autobahn in Rheinfelden lachsgängig gemacht werden könnte. Der Natur- und Vogelschutz Rheinfelden NVR hat das umfangreiche Dossier eingehend studiert und ist begeistert von dem Projekt. Es greift zwar in das schon bestehende Naturschutzgebiet Aengi ein, wird dieses aber stark aufwerten: Neue Kleingewässer werden besonders den generell stark bedrohten Amphibien aber auch andern wasserliebenden Arten dienen. Mit gelegentlichen Überschwemmungen des näheren Umlandes wird eine kleine Auenlandschaft geschaffen, was in der heutigen Zeit eine ganz besondere Kostbarkeit darstellt. Im Projektbericht steht darum nicht zufällig «Das Projekt … stellt schweizweit eine einmalige Chance dar.»

Hoffen wir, dass Rheinfelden diese seltene Chance nutzt, dies umso mehr als der allergrösste Teil der Kosten von Bund und Kanton getragen wird. Der NVR unterstützt dieses Projekt voll und ganz und wird sein Bestes geben, damit nicht nur der Lachs, sondern auch Flora und Fauna insgesamt den grösstmöglichen Nutzen daraus ziehen können.

DANIELA MÜLLER BRODMANN, PRÄSIDENTIN NATUR- UND VOGELSCHUTZ RHEINFELDEN (NVR)


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