Eine schwierige Zeit für den Tourismus

  26.06.2020 Rheinfelden

Krimi-Trail soll ab 1. Juli Leute ins Städtchen bringen

Rund drei Monate lang konnte Tourismus Rheinfelden keine Stadtführungen mehr anbieten. Seit dem 6. Juni ist dies wieder möglich, doch die Leute sind noch zurückhaltend.

Valentin Zumsteg

Die vergangenen drei Monate waren nicht einfach für den Tourismus Rheinfelden: «Von März bis Mai hätten rund 50 Stadtführungen durchgeführt werden sollen, die mussten wir alle absagen. Der Lockdown war ein Schock für uns», erzählt Stéphanie Berthoud, Leiterin Stadtbüro und Tourismus Rheinfelden. Seit dem 6. Juni können wieder Führungen angeboten werden. «Die Leute sind aber noch sehr zurückhaltend. Wir merken, dass gerade ältere Personen nicht gerne mit dem öffentlichen Verkehr anreisen», erzählt Berthoud. Für Juni und Juli gibt es bisher erst je vier Buchungen. Im vergangenen Jahr waren es in den beiden Monaten über 60 gebuchte Führungen. Aber immerhin: An der öffentlichen Stadtführung vom 13. Juni nahmen rund 30 Leute teil. Auch für den öffentlichen Bierund Beizenbummel Ende Juni gibt es bereits über zehn Anmeldungen. «Wir sind zuversichtlich, dass die Nachfrage langsam wieder anzieht», erklärt Berthoud und betont, dass bei den Führungen ein Schutzkonzept eingehalten werde.

«Mann über Bord in Rheinfelden»
Grosse Hoffnungen setzt sie auf ein neues Angebot, das den Aufenthalt in Rheinfelden für Touristen besonders spannend machen soll: Ab dem 1. Juli gibt es einen so genannten Krimi-Trail. Die Teilnehmer müssen in Gruppen bis zu fünf Personen einen Kriminalfall lösen. Die Ermittlungen führen sie an zahlreiche Orte in der Gemeinde. Das Motto des Krimis lautet: «Mann über Bord in Rheinfelden». Die Tourismus-Organisation hat die Krimi-Tour zusammen mit einer privaten Firma entwickelt. «In Aarau und Olten gibt es bereits solche Trails. Dort sind sie sehr gefragt. Es gibt Leute, die lösen die Fälle an verschiedenen Orten.»

Nicht nur bei den Führungen nimmt der Tourismus Rheinfelden deutlich weniger Geld ein als im Vorjahr, sondern auch bei den Kommissionen für Vorverkäufe sowie bei den Kurtaxen. «Aus diesem Grund mussten wir das Marketingbudget reduzieren», erklärt Berthoud. Auf die 1. August-Feier, die jeweils vom Tourismus Rheinfelden organisiert wird, verzichtet die Stadt in diesem Jahr wegen Corona; damit gibt es auch kein öffentliches Feuerwerk. «Wir wollen kein Risiko eingehen. Wir müssten die Abstandsregeln einhalten und die Kontakte nachverfolgen können», so Berthoud.

Weniger Geld für Marketing
Die 20 000 Franken, die dadurch insgesamt eingespart werden, kann die Tourismus-Organisation aber für ihre Marketing-Aufwendungen einsetzen. Das hat der Stadtrat beschlossen. Unter dem Strich beläuft sich das angepasste Marketing-Budget des Tourismus in diesem Jahr auf 80 000 Franken, 2019 waren es noch 114 000 Franken.

Trotzdem bleibt Berthoud optimistisch: «Wir blicken positiv in die Zukunft. Rheinfelden hat so viel zu bieten und Ausflüge in der Schweiz sind in diesem Jahr wahrscheinlich besonders gefragt.»

Am 27. Juli gibt es eine Familienführung unter dem Titel «Der listige Schneider von Rheinfelden». Ab 14 Uhr.


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