Ein halbes Jahrhundert Landbadi

  26.06.2020 Wölflinswil

Die erste Badi in Wölflinswil entstand vor 50 Jahren

In vielen Landgemeinden des Fricktals fand zwischen 1965 bis 1975 ein grösserer Bauboom mit öffentlichen Investitionen statt. Neben neuen Schulhäusern gab es vor allem auch bei den Sportanlagen einen Sprung nach vorn. An der Gemeindeversammlung vom 19. Januar 1968 in Wölflinswil stellte der Gemeinderat Antrag für eine neue Turnhalle. Der mutige Sekundarlehrer Hansruedi Eggenschwiler stellte den Zusatzantrag, das Geschäft sei um ein Lehrschwimmbecken zu erweitern. Der Antrag wurde entgegengenommen und kurze Zeit später lag ein erweitertes Projekt vor, die weit und breit erste «Landbadi» wurde beschlossen. Vergleichbare Projekte entstanden später in Biberstein (heute Bio-Bad), Villnachern und Magden. Am 12./13. Juni 1971 wurde die Badi in Wölflinswil bei garstigem Wetter eröffnet. Ein kleines Schwimmbecken gewiss, aber aufgrund der Hanglage doch ein ansehnlicher Materialaufwand.

So verlegte das Baugeschäft A. Herzog damals 13,5 Tonnen Eisen in die Betonwanne. Der Auftakt 1971 zog einen guten Erfolg nach sich. Im ersten Badi-Jahr wurden 262 Saisonkarten und 5100 Einzeleintritte bei einem idealen Bade-Sommer verzeichnet. Kein Wunder, die alte Badi in Gipf-Oberfrick hatte dicht gemacht und in Frick stand damals noch keine Badeanlage. Der damalige Badi-Abwart Anton Reimann zählte auf der Verwaltung ganze «Münzberge». 2021 wird nun in der «Landbadi» das 50-Jahr-Jubiläum gefeiert werden können. Dieses Jahr zögerte der Gemeinderat vorerst mit der Eröffnung. Corona tat seine Wirkung. Aber mit über 400 Unterschriften wehrte sich gross und klein für die Eröffnung der beliebten Familienbadi und freut sich nun über die Bade-Saison ab Juli. Freiwillige haben sich schon bereit erklärt in der Organisation und Badi-Aufsicht Mithilfe zu leisten, damit die Auflagen erfüllt werden können und die Lohnkosten nicht davonlaufen. Die finanzielle Absicherung ist nicht einfach, so dass sich schon die Idee breit machte, mit einem Gönner-Verein einen Teil der Kosten mitzutragen. Mithelfen kann man in diesem Sommer aber sofort und ganz einfach mit dem Badi-Besuch – man sollte bekanntlich nicht in alle Welt reisen – und die unermüdliche Graziella Napoli wartet am Kiosk gerne mit kühlendem Eis und feinem Kaffee auf. (bi)


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