«Jetzt erst recht das einheimische Gewerbe unterstützen»

  18.06.2020 Gewerbe, Fricktal

Stellungnahme der Gewerbevereine zur Grenzöffnung

Fricktaler Gewerbler (von links): Alfons P. Kaufmann, Bezirksvertreter des Kantons, Gewerbeverein Wallbach; Raymond Keller, GVR Gewerbeverein Rheinfelden; Anita Kym, GMU Gewerbeverein Möhlin und Umgebung; Albert Zuber, GVM Gewerbeverein Magden; Ciril Moser, HGV Handwerker- und Gewerbeverein Stein und Umgebung, und Christian Friedli, Gewerbe- & Industrieverein Violental

Seit Montag sind die Grenzen offen, der Einkaufstourismus kann wieder beginnen. «Jetzt erst recht!», fordern die Gewerbevereine im Bezirk Rheinfelden vor diesem Hintergrund in einer gemeinsamen Medienmitteilung und betonen: «Jetzt erst recht das einheimische Gewerbe unterstützen!»

Nachfolgend die Medienmitteilung im Wortlaut: «Seit Montag sind die Grenzen wieder offen zu Deutschland und den anderen angrenzenden Staaten der Schweiz. Der Einkaufstourismus kann wieder beginnen. Die Coronakrise ist im Moment in dieser Hinsicht überstanden. Und doch: Müssen wir nicht alle zurückschauen und feststellen, dass es uns in der Schweiz, im Kanton und insbesondere im Fricktal eigentlich in dieser Zeit an nichts gefehlt hat? Nach teilweise hysterischen Hamsterkäufen im März, zu Beginn der Coronakrise, hat es sich sehr rasch eingependelt und die Regale in unseren Lebensmittelgeschäften waren immer wieder voll. Ja, selbst beim breiten Angebot mussten wir keinerlei Abstriche machen. Uns ist jedenfalls nichts aufgefallen. Wir hatten nie das Gefühl, dass etwas fehle oder dass wir auf etwas verzichten müssten. Die Landesversorgung hat also absolut funktioniert und auch Lebensmittel, welche aus dem Ausland kommen, waren immer vorhanden.

Das Gemüse und die Früchte in einzelnen kleineren Lebensmittelgeschäften waren immer frisch, weil genügend Nachfrage vorhanden war und man froh war, dass man sich im eigenen Dorf damit versorgen konnte.

Die Verantwortlichen der Lebensmittelgeschäfte mit ihren Verkäuferinnen und Verkäufern haben einen super Job gemacht und in Kauf genommen, dass sie Zusatzstunden leisten mussten. Doch sie haben es für uns gemacht, damit wir weiterhin auf fast nichts verzichten mussten. Dafür bedarf es eines besonderen Dankes für diese grossartige Leistung.

Filialen von Lebensmittelgeschäften haben einen Lieferservice für ältere Menschen eingerichtet, ebenso Metzgereien und Bäckereien. So wurden die Lebensmittel portioniert und teilweise vakuumiert nach Hause zu den Kunden geliefert. Einzelne innovative Restaurants, welche im März per sofort schliessen mussten, haben einen Takeway-Service aufgebaut und konnten so einen Teil ihrer Kunden weiterhin mit köstlich zubereiteten Mahlzeiten beliefern. Wir könnten hier noch unzählige weitere Beispiele nennen, was unsere einheimische Wirtshaft und ihre Angestellten in dieser für uns alle erstmaligen Krise gemacht haben. Vergessen dürfen wir auch nicht die vielen Menschen, welche sich in unseren Spitälern, Altersund Pflegeheimen, in der Spitex und bei der Betreuung von bedürftigen und schwachen Menschen in den letzten Monaten unermüdlich eingesetzt haben. Nicht zuletzt gilt aber auch ein grosser Dank der ganzen Bevölkerung, welche die ganze Krise mit all ihren Einschränkungen und Verboten so gut und souverän mitgetragen hat. Wir dürfen stolz sein, wie wir diese Krise gemeinsam gemeistert haben.

Und darum sagen wir nun ‹Jetzt erst recht!› Unterstützen wir weiterhin unsere einheimische Wirtschaft. Kaufen wir unsere Lebensmittel und vieles andere bei uns im Fricktal ein, denn es ist einerseits genügend vorhanden und andererseits gilt es nun auch die einheimischen Arbeits- und Ausbildungsplätze zu retten und zu sichern. Besuchen wir auch wieder unsere Restaurants, konsumieren wir einheimische Weine und Biere. Lassen wir die Renovationen und Unterhaltsarbeiten durch einheimisches Gewerbe ausführen. Verzichten wir wieder vermehrt auf Online-Bestellungen und gehen zu unseren eigenen Dienstleistungsbetrieben. Fahren wir nicht über die Grenze, nur weil da das eine oder andere etwas billiger ist. Unterstützen wir unsere eigene Wirtschaft und danken ihr dafür, was diese in der Krise für uns alle geleistet hat. Es ist uns absolut bewusst, dass wir hier an der Grenze einen sehr engen Kontakt mit Deutschland pflegen und auch austauschen. Dieser soll auch weitergehen und muss weiter gepflegt werden, denn er ist ein Teil unserer Kultur. Wenn wir nun aber einmal weniger im Ausland einkaufen und dieser Einkauf den einheimischen KMU’s zu Gute kommt, haben wir alle schon viel für unsere einheimische Wirtschaft getan. Wir, die Präsidentin und die Präsidenten der Gewerbevereine des Bezirks Rheinfelden appellieren daher an Sie: ‹Jetzt erst recht› die einheimische Wirtschaft unterstützen.» (mgt)


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote