Alle Erstklässler nach Obermumpf

  29.05.2020 Fricktal

Primarschulverband Fischingertal führt Stufenstandorte ein

Nach den Sommerferien besuchen alle Erst- und Zweitklässler im Fischingertal die Primarschule in Obermumpf. Mumpf will die Sicherheit des Schulwegs erhöhen.

Ronny Wittenwiler

«Um unseren Schülern einen sicheren Schulweg zu ermöglichen, soll die Überquerung der Kantonsstrasse künftig mit Schülerlotsen gesichert werden.» Das hält die Gemeinde Mumpf in ihren amtlichen Mitteilungen fest. Die Lotsen, so die Idee, sollen bei den Fussgängerstreifen im Bereich Rifeld – ein wachsendes Quartier nahe Wallbach – sowie im Bereich Kirche den Verkehr anhalten, damit ein sicheres Überqueren der Strasse möglich ist. Noch steckt das Projekt in den Kinderschuhen. «Bislang hat sich eine Person gemeldet», sagt Eveline Güntert, Frau Vizeammann von Mumpf. Bei ihr und ebenso auf der Gemeindekanzlei können sich Personen melden, die bereit wären, einen solchen Lotsendienst zu übernehmen.

Stufenstandorte werden eingeführt
Vielleicht ist es kein Zufall, dass ausgerechnet jetzt das Thema Sicherheit aufs Tapet kommt. Der Schulweg ist zwar nicht erst seit gestern auf der Mumpfer Agenda, er rückt aber nach den Sommerferien zusätzlich in den Fokus. Dann nämlich werden neu sämtliche Erst- und Zweitklässler aus Mumpf in Obermumpf beschult. Auch ihre gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen aus Schupfart und Obermumpf werden an diesem einen Standort die Primarschule besuchen.

Der Primarschulverband Fischingertal, den die drei Gemeinden gemeinsam bilden, setzt damit ab kommendem Schuljahr auf das Modell von Stufenschulhäusern. Während alle Erst- und Zweitklässler der drei Fischingertal-Gemeinden in Obermumpf unterrichtet werden, besuchen sämtliche Mädchen und Buben der dritten und vierten Klasse die Primarschule in Schupfart. Alle fünft- und Sechstklässler schliesslich werden an der Primarschule in Mumpf unterrichtet.

Es hat sich abgezeichnet
Dass dieses Modell im Fischingertal zum Tragen kommt, ist keine Überraschung; auch deshalb nicht, weil Obermumpf und Schupfart signalisiert hatten, dass sie an ihrer eigenen Primarschule festhalten wollen. Sie taten das mit Nachdruck auch anfangs Jahr, als ein Komitee aus Mumpf das Referendum gegen den Verkauf des Oberstufenzentrums an die Stiftung MBF ergriffen hatte und dieses Gebäude neu als Primarschulzentrum für alle Primarschüler aus Schupfart, Obermumpf und Mumpf nutzen wollte. Die Geschichte ist bekannt: Das Referendumskomitee scheiterte deutlich. Angela Hurschler, Präsidentin des Primarschulverbands Fischingertal, sagte damals zur NFZ: «Die Kreisschulpflege hat Strategien ausgearbeitet, wie die Beschulung im Verbandsgebiet künftig aussehen kann. Gerade vor dem Hintergrund, weil Schupfart und Obermumpf ihre Schulhäuser nicht aufgeben werden. Eine favorisierte Option wären Stufenstandorte.» Just diese Option wird nun gezogen.

Unsicherheit bei einigen Eltern
Eveline Güntert vertritt die Gemeinde Mumpf im Primarschulverband. Die Eltern seien mittlerweile über die Einführung von Stufenstandorten informiert worden. Dass in Mumpf nun die Kleinsten, sprich Erst- und Zweitklässler, verschoben werden, habe auch Unsicherheiten unter Elternteilen ausgelöst, sagt Güntert. Obschon Primarschüler die vielbefahrene Kantonsstrasse überqueren müssten, selbst wenn sie weiterhin in Mumpf zur Primarschule gingen, so führt die Verschiebung von allen Erst- und Zweitklässlern nach Obermumpf dennoch dazu, jetzt konkret zu werden. «Wir brauchen mindestens vier Schülerlotsen, um an den beiden Übergängen starten zu können», sagt Eveline Güntert. «Natürlich hoffe ich, dass sich noch Personen melden.» Vielleicht liessen sich gerade auch unter Eltern mit schulpflichtigen Kindern Personen finden, die sich zur Verfügung stellen würden.


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