Salziges

  03.04.2020 Kolumne

Händeklatschen und Hände hoch

st es nicht wunderbar, die Schweiz klatscht für das Personal im Gesundheitswesen? Wir anerkennen damit die grosse Leistung während der Pandemie. Symbolisch, versteht sich. Das ist nett und günstig. Leider können sich die Pflegerinnen und Pfleger damit nichts kaufen. Weder die Grossverteiler noch die Steuerämter akzeptieren Applaus als Währung. Selbst die Krankenkassen-Prämien lassen sich nicht mit Klatschen verrechnen, auch wenn es für Pflegearbeit gespendet worden ist. Vielleicht hilft der Applaus wenigstens bei der nächsten Lohnverhandlung – doch davon ist wohl eher nicht auszugehen. Denn unser Gesundheitswesen ist ja sonst schon sehr teuer, wird es wahrscheinlich heissen.

Noch teurer als das Schweizer Gesundheitswesen ist das amerikanische. Nur leider schlägt sich das nicht unbedingt in der Qualität und der Verfügbarkeit für alle nieder. Wer die Arbeit verliert, verliert in den Vereinigten Staaten häufig auch den Versicherungsschutz. Amerika liebt die Erfolgreichen, nicht die Kranken und Armen.

In dieser Situation helfen sich die Leute selber – und sie tun das auf sehr amerikanische Weise: Die Verkäufe in den Waffengeschäften steigen jedenfalls auf Rekordniveau. Im Zweifel wird das Virus eben erschossen.

DER SALZSTREUER
salzstreuer@nfz.ch


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