Die Touristen bleiben weg
26.04.2020 RheinfeldenHostel «Tabakhüsli» spürt die Corona-Krise
Seit 2013 gibt es das Hostel «Tabakhüsli» beim alten Zoll in Rheinfelden. Wegen der Corona-Krise sind derzeit die meisten Zimmer leer. Die Mitarbeiterinnen sind für Kurzarbeit angemeldet.
Valentin Zumsteg
Eigentlich wäre zu dieser Jahreszeit die Saison im Hostel «Tabakhüsli» beim alten Rheinfelder Zoll so richtig lanciert. Gerade bei schönem Wetter übernachten hier im Frühling viele Velotouristen. Aber in diesem Jahr ist nichts normal: «Wir dürfen zwar offenhalten, aber es läuft sehr wenig. Normalerweise wären wir um diese Jahreszeit meistens ausgebucht. Aktuell haben wir einen Velofahrer und zwei Dauergäste, die hier übernachten. Die Dauergäste helfen mir, die Grundkosten zu tragen. Über Ostern war eine Familie aus Zürich zu Gast», erzählt Rosa Hürbin beim Besuch der NFZ. Seit 2013 führt sie das Hostel mit seinen sechs Zimmern und 16 Betten.
«Super gestartet, dann kam Corona»
Das Jahr hat für den Hostel-Betrieb gut begonnen. «Wir sind super gestartet. Januar und Februar waren ausgezeichnet. Dann, Mitte März, kam die Corona-Krise und viele Reservationen sind storniert worden, teilweise auch sehr kurzfristig», erklärt Hürbin, die sich bei Absagen kulant zeigt. Das Hostel darf zwar offenhalten, das zugehörige kleine Beizli ist aber geschlossen. «Deswegen ist es hier viel weniger belebt als normalerweise. Derzeit kommen auch kaum Buchungen für die nächsten Wochen und Monate rein», so Hürbin. Ihre beiden Mitarbeiterinnen, die im Stundenlohn tätig sind, hat sie für Kurzarbeit angemeldet. Ein Glück für Rosa Hürbin und ihren Betrieb ist, dass ihr die Liegenschaft gehört. Dadurch sind die Mietkosten weniger ein Problem. «Die Existenz des Hostels ist nicht gefährdet. Es kommt allerdings darauf an, wie lange die jetzige Situation dauert.» Hürbin hofft, dass sich die Lage schnell wieder normalisiert. «Wenn die Grenzen noch länger geschlossen bleiben, dann kommen im Sommer vielleicht vermehrt Schweizer Velotouristen.»
Partner ist in Deutschland
Übrigens: Hürbin ist nicht nur geschäftlich, sondern auch privat von der Corona-Krise betroffen. Ihr Partner ist Deutscher und wohnt in der Nähe von Stuttgart. Gegenseitige Besuche sind derzeit nicht möglich. Der Kontakt kann nur über Telefon und den Computer aufrechterhalten werden. «Positiv ist aber, dass wir in der Schweiz – im Gegensatz zu Frankreich – noch raus können. Ich entdecke gerade den Wald wieder.»