ED-Gruppe mit weniger Gewinn

  03.03.2020 Laufenburg, Finanzen

Einmalige Effekte belasten das Ergebnis

Die Rückstellungen für die Personalvorsorge in Deutschland haben sich negativ auf das Gesamtergebnis der Energiedienst-Gruppe ausgewirkt. Trotzdem war 2019 für die Energiedienst-Holding ein gutes Jahr.

Die Energiedienst Holding AG hat im Geschäftsjahr 2019 ihren Adjusted EBIT, also das um nichtoperative Effekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern, deutlich gesteigert. Mit 41 Millionen Euro lag er 13 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Hintergrund für diesen Anstieg waren insbesondere die gute Wasserführung und die gestiegenen Grosshandelspreise.

Der EBIT vor Bereinigungen wurde jedoch durch einmalige Effekte stark belastet. Vor allem hat sich die Neueinschätzung der Rückstellung für die Personalvorsorge in Deutschland negativ ausgewirkt. Die Energiedienst-Gruppe hat bei der deutschen betrieblichen Altersvorsorge das Wahlrecht auf Kapitalbezug beziehungsweise Rente neu geregelt. Die daraus resultierende Erhöhung der Pensionsrückstellung belastete als einmaliger Sondereffekt das Ergebnis (die NFZ berichtete) und führte zu einem negativen EBIT in Höhe von minus 4,6 Millionen Euro. «Der Free Cashflow ist davon nicht betroffen. Aufgrund der weiterhin hohen Eigenkapitalquote und des guten Nettofinanzguthabens kann die Unternehmensgruppe diesen Sondereffekt gut verkraften», heisst es in der Medienmitteilung der ED Holding.

Der Jahresgewinn der Energiedienst-Gruppe lag bei rund zehn Millionen Euro und war drei Millionen Euro geringer als im Vorjahr. Die Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich unter anderem aufgrund der gestiegenen Grosshandelspreise von 896 Millionen Euro auf 942 Millionen Euro. Der Energieabsatz bewegte sich mit 8,6 Milliarden verkauften Kilowattstunden (kWh) leicht über dem Vorjahresniveau.

Jörg Reichert, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG, sagt: «2019 war für die Energiedienst-Gruppe ein gutes Jahr. Wir haben operativ ein ordentliches Ergebnis erwirtschaftet und sehen uns mit Ökostrom aus Wasserkraft, Netzgeschäft sowie unseren Angeboten in den Bereichen Wärme, Elektromobilität und Photovoltaik gut für die Zukunft gerüstet. Klimawandel und Klimaschutz sind Themen, die auch über einen längeren Zeitraum die Menschen bewegen werden. Als klimaneutrales Unternehmen liefern wir Lösungen, die dazu beitragen, den Klimaschutz voranzubringen.»

Wachstum mit weiterentwickelter Strategie
Die Energiedienst-Gruppe setzt weiter auf Wachstum. Die eigenen Stärken berücksichtigend und die Trends des Energiemarkts im Blick hat die Unternehmensgruppe drei Säulen als Stossrichtungen für strategisches Wachstum festgelegt. Sie stellen das Thema Infrastruktur ins Zentrum: kundennahe Energielösungen, systemrelevante Infrastruktur und erneuerbare Erzeugungs-Infrastruktur.

Um diese Geschäftsaktivitäten und die drei strategischen Säulen optimal zu entwickeln, hat die Energiedienst-Gruppe ihre Struktur angepasst. Die Zahl der Mitglieder der Geschäftsleitung wurde auf zwei reduziert. In diesem Zuge ist die Struktur mit drei Geschäftseinheiten aufgelöst worden. Ihr Photovoltaik-Engagement hat die Energiedienst-Gruppe im Unternehmensbereich «Photovoltaik» gebündelt. Die Aktivitäten der winsun AG und der TRITEC AG in der Schweiz sowie das PV-Geschäft der Energiedienst AG in Deutschland sind unter einheitlicher Leitung. In diesem Zuge hat die Energiedienst-Gruppe die winsun AG saniert und zu 100 Prozent übernommen. «Die Energiedienst-Gruppe gehört damit zu den wichtigsten PV-Dienstleistern in der Schweiz», so in der Medienmitteilung weiter. (mgt)


Thomas Kusterer als VR-Präsident vorgeschlagen

Der Präsident des Verwaltungsrats der Energiedienst Holding AG, Dominique Candrian (Jahrgang 1963), stellt sich an der 112. ordentlichen Generalversammlung am 28. April 2020 in Laufenburg nicht mehr zur Wiederwahl in den Verwaltungsrat. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vor, Thomas Kusterer (Jahrgang 1968) in den Verwaltungsrat und zum neuen Präsidenten zu wählen. Thomas Kusterer ist als Chief Financial Officer Mitglied des Vorstands der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Neben Dominique Candrian stellen sich auch Bernhard Beck (Jahrgang 1944), Bruno Knapp (Jahrgang 1959), Stefan Webers (Jahrgang 1969) und Claudia Wohlfahrtstätter (Jahrgang 1967) nicht erneut zur Wahl. Als neue Verwaltungsräte werden der Generalversammlung Georg-Nikolaus Stamatelopoulos (Jahrgang 1970) und Philipp Matthias Bregy (Jahrgang 1978) vorgeschlagen. Stamatelopoulos ist Maschinenbauingenieur und leitet die Geschäftseinheit Erzeugung der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Bregy ist Rechtsanwalt und Nationalrat im Schweizer Parlament. Der Verwaltungsrat der Energiedienst Holding AG wird damit um zwei Mitglieder verkleinert. (mgt)


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote