Digitale statt physische Kontakte
28.03.2020 LaufenburgDie Corona-Situation verändert den Arbeitsalltag
Zum Schutz vor dem Coronavirus braucht es diverse Massnahmen. Trotz aller Einschränkungen müssen Gemeinden handlungsfähig bleiben und Verwaltungen erreichbar sein. Das Beispiel Laufenburg zeigt, dass trotz geschlossenen Schaltern und Home-Office einiger Mitarbeiter der Verwaltungsalltag gut funktioniert.
Susanne Hörth
Marco Waser, Stadtschreiber von Laufenburg, nimmt den Anruf der NFZ in seinem Home-Office entgegen. «Mein Stellvertreter Ivan Brigante und ich wechseln uns im Wochenrhythmus ab. Einer von uns ist im Büro auf der Gemeindekanzlei, der andere arbeitet von zuhause aus.» Eine physische Begegnung vermeiden sie. Damit soll – würde sich einer von ihnen mit dem Coronavirus anstecken – die Leitung der Stadtverwaltung auf jeden Fall sichergestellt sein. Auf die Corona-Situation hat Laufenburg bereits vor einer Woche reagiert und zum Schutz der Mitarbeitenden wie auch zum Schutz der Bevölkerung die Schalter der Verwaltung geschlossen. Die Schliessung bedeutet aber nicht eine Einstellung der Verwaltungsarbeit. Die Abteilungen sind nach wie vor telefonisch wie auch auf dem Mailweg erreichbar. Wo nötig, werden Termine nach telefonischer Vereinbarung wahrgenommen. Das trifft insbesondere auf den Regionalen Sozialdienst zu. Hier sind Treffen zwischen den Mitarbeitenden des Sozialdienstes und den Klienten teilweise nötig. Bei dringenden Fällen und nach Voranmeldung können auch Termine in anderen Verwaltungsbereichen vereinbart werden.
Videokonferenzen
«Gespräche und Sitzungen, die nicht zwingend sind, haben wir verschoben», erklärt Marco Waser. Alles andere werde mehr oder weniger über das Internet abgehandelt. Wenn die Corona-Krise vieles zum Stillstand bringt und manches verunmöglicht, so dreht das Rad der Gemeinde dennoch kontinuierlich vorwärts. Wie die Verwaltung muss deshalb auch der Gemeinderat seinen Aufgaben nachkommen können. Statt wie normalerweise zusammen an einem Tisch zu sitzen, treffen sich die Laufenburger Behördenmitglieder zurzeit in Videokonferenzen. Zu solchen können sie auch weitere Personen einladen.
Etwa wenn es darum geht, ein Sanierungsprojekt vorzustellen, welches an der kommenden Gemeindeversammlung traktandiert werden soll. Ob die nächste Gemeindeversammlung wie geplant stattfindet, dazu kann Marco Waser keine Aussage machen. Es wird zurzeit auf kantonaler Ebene und unter den Gemeindeammännern diskutiert. Abwarten, bis ein Entscheid gefällt ist, geht aber nicht.
«Die Traktanden müssen parat sein. Es gilt auch die Fristen einzuhalten, damit die Unterlagen rechtzeitig bei den Stimmberechtigten eintreffen», so der Laufenburger Stadtschreiber.
Gute Homepage ist jetzt wichtig
Eine geschlossene Verwaltung bedeutet für die Bevölkerung kein Verzicht auf bisherige Dienstleistungen. Hierbei verweist Marco Waser auf die Wichtigkeit einer guten und umfassenden Gemeinde-Homepage. «Über den Online-Schalter können die Leute auf das Gewünschte zugreifen.»
Auf die Frage, wie die Laufenburger Bevölkerung auf die getroffenen Massnahmen auf der Verwaltung reagiert, erklärt Marco Waser: «Die Reaktionen sind zu 100 Prozent positiv. Das Verständnis ist sehr gross. Die Leute wissen, es ist eine sehr ernste Situation.»