Der Umweg zu einer Medaille führt über Kairo

  11.03.2020 Fricktal, Sport

Nadia Pfister vor Start an der Schweizer Einzelmeisterschaft

Vor zwei Jahren spielte sich Nadia Pfister an der Schweizer Einzelmeisterschaft in den Final. Das möchte die Fricktalerin diese Woche wiederholen.

Stefan Kleiser

Am Sonntag war Nadia Pfister live am Bildschirm zu sehen. Wer Squash TV abonniert hat, konnte in Echtzeit mitverfolgen, wie sich die Spitzenspielerin aus dem Squashclub Fricktal am Black Ball Open in Kairo schlug. Überraschend war die 24-Jährige ins Teilnehmerfeld des Platinum-Events nachgerückt – und spielte damit zum ersten Mal im Hauptfeld eines Turniers der höchsten Kategorie der Tour der Professionals.

Das führte in den letzten Tagen zu einem nicht geplanten Hin und Her. In Langnau am Albis wird ab Donnerstag die Schweizer Einzelmeisterschaft ausgetragen. Um gut vorbereitet zu sein, reiste Nadia Pfister am Sonntag letzter Woche nach Pontrefract: In England übt sie regelmässig an der Akademie von Malcolm Willstrop. Am Donnerstagabend kam der Bescheid aus Kairo, am Samstag reiste die Squasherin nach Ägypten, am Montag zurück nach England und wird am Mittwoch in die Schweiz reisen.

Stress, aber viele Punkte
Das tönt nicht nach der idealen Vorbereitung auf den wichtigsten Vergleich mit den anderen ambitionierten Schweizer Squasherinnen. «Aber Kairo brachte mir noch ein gutes Spiel», sagt Nadia Pfister. «Es war zwar ein bisschen ein Stress, aber auch eine Chance.» Denn die Nummer 87 der Welt äufnete mit dem Start am Black Ball Open ihr Punktetotal um 152,2 Zähler.

An der Schweizer Einzelmeisterschaft ist das Minimalziel der Vorstoss in den Halbfinal. Der Sprung unter die besten vier gelang der Fricktalerin 2016 zum ersten Mal, vor zwei Jahren erspielte sie sich Silber. «Was sonst noch kommt werden wir sehen. Das Turnier gewinnen wollen wir alle», erklärt Nadia Pfister mit Blick auf die meistgenannten anderen Titelanwärterinnen Cindy Merlo und Céline Walser und die anderen Topspielerinnen. «Wir haben alle viel investiert, um an der Schweizer Einzelmeisterschaft die besten Leistung abrufen zu können. Aber gewinnen kann nur eine.»

Die Besten der anderen
«In die Top sechs kommen wäre cool», sagt Nadine Frey, die in Langnau ebenfalls den Squashclub Fricktal vertritt. In der Rückrunde spielte die 27-Jährige drei Mal im NLB-Männer-Team von Allschwil, um Matchpraxis zu haben. Denn die NLA-Frauen-Saison wird in diesem Winter an nur zwei Wochenenden ausgetragen. Mit dem Vorstoss in den Halbfinal rechnet Nadine Frey nicht. «Die besten vier Schweizer Spielerinnen sind alle mehr oder weniger Profi-Squasherinnen. Da merkt man schon den Trainingsunterschied.»

Eine Anwärterin auf den fünften Platz ist auch Jasmin Ballmann. In den letzten drei Jahren hat die 30-Jährige auf die Teilnahme an der Schweizer Einzelmeisterschaft verzichtet. Noch ein Jahr früher, 2016, war sie aber bis in den Final vorgestossen. An den Austragungsort der diesjährigen Titelkämpfe hat sie gute Erinnerungen: Ballmann stand mehrere Jahre für das Nationalliga-A-Team aus in Langnau im Court und gewann mit der Equipe 2009 und 2010 die Meisterschaft.


Satzgewinn gegen die Weltnummer 41

Nadia Pfister ist am Sonntag am CIB Black Ball Womens’s Squash Open in Kairo zwar in der ersten Runde ausgeschieden. Aber die Spitzenspielerin aus dem Squashclub Fricktal hat sich gut verkauft. Sie gewann gegen die Ägypterin Mayar Hany, die frühere Nummer 23 und aktuelle Nummer 41 der Welt, einen Satz. «Es war eine wahnsinnige Erfahrung für mich», sagt Nadia Pfister. «Das erste Mal an einem ‹Grand Slam des Squashs› im Hauptfeld stehen zu dürfen ist eine tolle Chance. Ich genoss meinen Auftritt auf dem Glascourt und im Squash TV. Und ich bin froh, konnte ich meine Gegnerin fordern. Der Satzgewinn macht hungrig auf mehr.»


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