Witte's Welt

  14.02.2020 Kolumne

Aufnahmeprüfung

Ronny Wittenwiler

An unserer wöchentlichen Redaktionssitzung vom Montag diskutierten wir untereinander, nach welchen Kriterien heutzutage Promotionen vom Kindergarten in die erste Klasse erfolgen. Da kursieren ja die absurdesten Gerüchte: Der Schulsozialdienst habe seine Finger im Spiel, ein andermal würden gut ausgebildete Sonderpädagogen und Logopäden mittels Gutachten bei Grenzfällen entscheiden, ob ein Übertritt in die Regelschule Sinn mache. Da meldete sich unser Scheff zu Wort. Er ist jeweils derjenige mit den wirklich konstruktiven Beiträgen: «Also wir mussten früher den linken Arm über den Kopf legen und wenn wir es schafften, mit den Fingerspitzen das rechte Ohr zu berühren, waren wir reif für die erste Klasse.» Jetzt muss man wissen: Unser Scheff ging in Rheinfelden zur Schule.

Irgendwie fand ich das lustig. Bis mich ein mulmiges Gefühl beschlich. Ich hab’ dann meine Eltern gefragt, weshalb sie mich wirklich nach dem Kindergarten in Möhlin gleich ins Gymi schickten. «Ach Bub. Schau dich doch mal an. In der Primarschule wärst du mit deinen Riesenohren total überqualifiziert gewesen.» witte@nfz.ch


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