Wie gesund sind die Aargauer?

  16.02.2020 Aargau

Bevölkerung ist aktiver – Stresssymptome nehmen zu

Erstmals liegen repräsentative Daten zur Gesundheit der Aargauer Bevölkerung vor. Mehr als drei Viertel der Aargauer Bevölkerung trainiert regelmässig oder bewegt sich ausreichend. Der Anteil von übergewichtigen Menschen nimmt jedoch stetig zu.

Das Bundesamt für Statistik (BFS) führt alle fünf Jahre eine Gesundheitsbefragung durch. Diese gibt Aufschluss über den Gesundheitszustand und das Gesundheitsverhalten der Schweizer Bevölkerung. Zur Grundgesamtheit der seit 1992 durchgeführten Befragung gehören alle Personen ab 15 Jahren, die in privaten Haushalten leben. Um repräsentative Daten zur Gesundheit der Aargauer Bevölkerung zu erhalten, hat der Kanton bei der SGB17 eine erweiterte kantonale Stichprobe in Auftrag gegeben. Die wichtigsten Erkenntnisse hat die Sektion Gesundheitsförderung und Prävention der Abteilung Gesundheit, Departement Gesundheit und Soziales, in der Broschüre «Gesundheit im Kanton Aargau» festgehalten. Es lohnt sich, einen Blick hineinzuwerfen:

Gemäss Studie litten 20,2 Prozent der Aargauer Erwerbstätigen 2017 an ihrem Arbeitsplatz immer oder meistens unter Stress. 15- bis 39-Jährige sind öfters betroffen als 40- bis 64-Jährige.

Jede siebte Person im Kanton Aargau fühlt sich psychisch belastet. 34,5 Prozent der Aargauer berichten von Depressionssymptomen. Im Vergleich zum Jahr 2012 entspricht dies einer Zunahme von 8,5 Prozent. Im Jahr 2017 waren 6,2 Prozent der befragten Personen wegen eines psychischen Problems in Behandlung. Mehr als drei Viertel der Aargauer Bevölkerung trainiert regelmässig oder bewegt sich ausreichend. Der Anteil von Adipositas-Betroffenen (Übergewicht) nimmt jedoch stetig zu. Dieser ist von 1992 bis 2017 von 5,8 Prozent auf 14,0 Prozent gestiegen.

Hoher Preis für gesunde Ernährung?
Für 43,6 Prozent der befragten Personen ist der relativ hohe Preis für gesundes Essen ein Hinderungsfaktor, um sich ausgewogen zu ernähren. Dieser Anteil ist in den letzten Jahren sechs Jahren sogar um 9 Prozent gestiegen. Dies steht jedoch im Widerspruch dazu, dass die Kosten für Lebensmittel im Verhältnis zum Einkommen noch nie so niedrig waren, wie aktuell.

Rund ein Viertel der Aargauer Bevölkerung raucht täglich oder gelegentlich. Dieser Anteil hat sich in den letzten zehn Jahren kaum verändert. 9,6 Prozent der Aargauer trinken täglich Alkohol. Der tägliche Konsum ist bei den über 65-Jährigen stärker verbreitet als in anderen Altersgruppen. Im Gegensatz zum chronisch riskanten Alkoholkonsum hat der punktuell risikoreiche Konsum, das sogenannte «Rauschtrinken», zugenommen. Letzteres betrifft 12 Prozent der Bevölkerung, welche sich mindestens 1 Mal im Monat betrinken. Bei jungen Männern zwischen 14 und 34 Jahren beträgt der Anteil sogar 22 Prozent. Erfreulich: 87,7 Prozent der Aargauer Schulkinder beschreiben ihren Gesundheitszustand als gut oder ausgezeichnet. Die 11-jährigen Schulkinder öfters als die 15-jährigen (91,2 Prozent gegenüber 84,3 Prozent) und Jungen öfters als Mädchen (89,4 Prozent gegenüber 85,8 Prozent). Beim Tabak- und Alkoholkonsum hat sich der Anteil konsumierender Schulkinder seit 2002 entscheidend verringert. (nfz)


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