Ein Referendum ohne jegliche Chance

  11.02.2020 Fricktal

Das Oberstufenzentrum wird an die MBF verkauft

Mit 85 Prozent Ja-Stimmen ist das Verdikt für den Verkauf des Oberstufenzentrums Fischingertal an die Stiftung MBF überaus deutlich. Selbst in Mumpf bekam das Referendumskomitee, das den Verkauf verhindern wollte, keine Mehrheit zustande.

Ronny Wittenwiler

FISCHINGERTAL. Kämpferisch gab sich das Mumpfer Referendumskomitee alleweil, in einem Interview mit der NFZ sagte dessen Sprecher Hanspeter Zingg, er sehe die Chancen, dass das Oberstufenzentrum nicht verkauft werden wird, bei fünfzig Prozent. Das Abstimmungsresultat vom Sonntag spricht dann eine Sprache, bei der sich Ernüchterung beim Komitee breit macht. Auf ihre Seite brachte das Komitee lediglich 15 Prozent aller Urnengänger aus Schupfart, Obermumpf, Mumpf und Wallbach. Selbst in Mumpf, wo sich der Gemeinderat am Ende auf die Seite des Referendumskomitee geschlagen hatte, blieb das Vorhaben, den Verkauf zu verhindern, ohne Chance. Dort sagten 232 Stimmbürger Ja (59,3 Prozent) zum Verkauf des OSZF, 159 legten das vom Komitee erhoffte Nein ein.

Jeweils über 90 Prozent Zustimmung
Gänzlich ohne jegliche Chance blieb das Komitee in den anderen drei Gemeinden. In Obermumpf sprachen sich 93,9 Prozent für den Verkauf aus (398 Ja-Stimmen, 26 Nein-Stimmen), in Schupfart waren es 94 Prozent (328 Ja, 21 Nein). Ohnehin hatte man in diesen beiden Gemeinden den grössten Widerstand erwarten können, zumal dort vonseiten der Behörden eine Schliessung der eigenen Primarschule kein Thema ist. Aber auch in Wallbach gab es keine Zweifel und eine 90-Prozent-Mehrheit (544 Ja, 60 Nein), sprach sich für den Verkauf des OSZF an die Stiftung MBF aus. Beim Schulverband Oberstufenzentrum nimmt man das klare Resultat erfreut zur Kenntnis. «Wir sind überzeugt, dass mit dem Ja an der Urne die bestmögliche Lösung gefunden wurde», hält das Co-Präsidium mit Astrid Zeiner und René Heiz fest. Die nächsten Schritte seien entsprechend geplant und der Verkauf an die Stiftung MBF werde, wie vorgesehen, per 30. April 2021 erfolgen.

Referendumskomitee nimmt es «mit Bedauern zur Kenntnis»
In einer noch am Sonntag versandten Pressemitteilung ging das Referendumskomitee nicht explizit auf das Resultat ein: «Das Referendumskomitee OSZF hat das Ziel einer Volksabstimmung zum Verkauf des OSZF erreicht und dankt allen Stimmenden für ihre Teilnahme am Urnengang.» Gegenüber der NFZ wird Komitee-Sprecher Hanspeter Zingg konkret: «Es ist nicht so, dass für uns nun eine Welt zusammenbricht. Aber über das Gesamtresultat sind wir enttäuscht. Mussten wir am Ende mit der hohen Ablehnung in Schupfart und Obermumpf rechnen, haben wir aber gerade in Mumpf einen höheren Zuspruch erwartet. Enttäuscht sind wir dort auch über die Stimmbeteiligung.» Die Stimmbeteiligung lag in Mumpf mit 45,2 Prozent deutlich unter jener von Schupfart (61,5 Prozent) und Obermumpf (58,3 Prozent). In Wallbach lag sie bei 43,6 Prozent.

Immerhin, erfreut sei man darüber, so das Komitee in der Pressemitteilung, dass in den Diskussionen und Leserbeiträgen keines ihrer Argumente zu einer zentralen Primarschule im Fischingertal als falsch erklärt worden sei. Die Befürworter dürften dem allerdings entgegenhalten, dass es mit Blick auf das enorm deutliche Verdikt so scheint, als habe es am Ende irgendwie keine zwei Meinungen gegeben.


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