«Wildi Zyte» auf Kaister Strassen

  25.02.2020 Kaisten, Tradition

Ausgelassenes Treiben und deftige Sprüche an der «Strossefasnacht»

Umzug und Bühnendarbietungen von «Wildsäu«, «Dorfspatze» und anderen lockte viel Volk auf den Kaister Joggeliplatz. Erstmals dabei auch die Gruppe «Zwerge». «Tschüss zäme» sagten hingegen nach 20 Jahren die Samariter.

Susanne Hörth

Ganz dem Motto der diesjährigen Kaister Fasnacht gerecht, herrschten am Sonntag im Dorf wahrhaft «Wildi Zyte». Am Umzug folgte dem Wagen voller «Meckergeissen» (Alte Garde) eine Rotte «Wildsäu» (Frauenturnverein). In der Menge der Zuschauer – auch hier viele wilde Tiere dabei – trieben die Haldejoggelis mit Kiloweise Konfettis ihr Unwesen. Herzig hingegen waren die Zwerge des Dorfspatzentreffs und lustig die in Blümchengewänder gekleidete Hippie-Kommune. Ein wenig Melancholie kam auf, als der Samariterverein mit einem Wägelchen voller Erinnerungsfoto seinen letzten Auftritt nach 20 Jahren ankündigte. Auf der Bühne zeigten diese Vereinsmitglieder dann aber nochmals alles, gaben ein Querschnitt durch Gesangsauftritte der vergangenen Jahre. Musikalisch wusste natürlich auch die Musikgesellschaft, bestehend aus lauter «Wildi Mülleris», zu begeistern. Für viele wippende Körper sorgte zudem die Guggenmusik Prototype Chaischte

Selbstverständlich gab es in Form von Schnitzelbänken auch einen Querschnitt durch das Dorfleben der jüngeren Vergangenheit. Manchmal bitterbös, manchmal einfach lustig, teilweise mit Mahnfinger und zum Teil auch Tipps für das künftig Bessermachen.

So hätte sich die Alte Garde mehr Ittenthaler Beteiligung am Neujahrsapéro in Kaisten gefreut:

De Gmeirot fo Chaischte ladt zum Neujohrsapéro, fiiret d Fusion Chaischte-Üttlete, wo vor 10 Johr esch cho. Do han i so id Rundi gluet und müesse lache, es sind keini 5 Üttleter wo am Apéro mitmache.

Als Wildsäu verkleidet möchten die Frauen vom Frauenturnverein mehr über ein Verkaufsgeschäft erfahren: De Sunntgsblick-Chaschte stoht vor em Gambi us De Roli dänkt, mit dem esch jetz schluess. Er bietet ihn a zum Verkauf, do nimmt die Gschicht ihre Lauf. D’Ringier bechunt vom ganze Wind, die beändet das Gschäft ganz gschwind. Roli, säg eus offe, i weli Kasse wäri de Gwinn dänn gflosse?

Auch ohne Geld glücklich, ist die Hippie-Kommune: Tierli ond d Bäum send eusi Frönde, för das het jede vo eus sind Job müesse könde. Aber das spielt eus gar kei Rolle, öbers Gäld hämmer eh kei Kontrolle.


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