Nagra darf in Effingen an zwei Orten bohren

  09.01.2020 Effingen, Fricktal

Bund bewilligt weiteres Gesuch für Probebohrungen im Fricktal

Mit der Bewilligung für eine zweite Sondierbohrung in Effingen hat das eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) nun bereits 18 Bewilligungen erteilt. Davon drei im Standortgebiet Jura Ost: Zeihen, Effingen 1 und neu Effingen 2.

Die Bewilligung für die zweite Sondierbohrung in Effingen (Effingen 2; NSG 16-08) hat das UVEK am 19. Dezember 2019 erteilt, wie das Bundesamt am Dienstag in einer Mitteilung an die Medien schreibt. Mit den Sondierbohrungen will die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) die potenziellen Standortgebiete für geologische Tiefenlager genauer untersuchen. Wie Patrick Studer von der Nagra auf Anfrage erklärt, wird die Nagra voraussichtlich nicht alle 23 beantragten Sondierbohrungen durchführen. Die Untersuchungsergebnisse bestimmen die jeweils weitere Bohrplanung. Im Gebiet Jura Ost gibt es gemäss Studer zwei Standorte, Bözberg 1 und 2, wo sicher gebohrt wird. «Ob wir weitere Bohrungen durchführen, und wenn ja welche, steht noch nicht fest.»

SBB-Areal
Der Bohrplatz Effingen 2 liegt auf dem Areal der SBB südwestlich der Station Effingen und wird derzeit als Lager- und Abstellfläche durch die SBB genutzt, während der Bohrplatz Effingen 1 derzeit landwirtschaftlich genutzt wird. Damit hat das UVEK seit August 2018 insgesamt 18 Bewilligungen für Sondierbohrungen erteilt. Davon sind 14 bereits rechtskräftig. Unter anderem die Bewilligung für die Sondierbohrung in Zeihen und für Effingen 1. In den nächsten Wochen und Monaten werden die Entscheide zu den weiteren Gesuchen folgen, wobei im Fricktal keine weiteren Gesuche hängig sind.

In den Jahren 2016 bis 2018 hatte die Nagra beim Bundesamt für Energie (BFE) insgesamt 23 Gesuche für Sondierbohrungen eingereicht: Je acht in den beiden Standortregionen Jura Ost und Zürich Nordost und sieben in der Standortregion Nördlich Lägern. Alle Gesuche wurden öffentlich aufgelegt. 472 Einsprachen sind zu den Gesuchen in Jura Ost eingegangen, 99 zu denjenigen in Zürich Nordost und 132 Einsprachen zu den Gesuchen für Sondierbohrungen in Nördlich Lägern. Mit den Sondierbohrungen untersucht die Nagra seit diesem Jahr den geologischen Untergrund genauer. Darauf gestützt wird die Nagra gegen 2022 bekanntgeben, für welche Standortgebiete sie Rahmenbewilligungsgesuche für den Bau von geologischen Tiefenlagern (Lager für hochradioaktive Abfälle, Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle oder Kombilager) ausarbeiten wird. (sir)


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