Maler-Werkstatt weicht einer Hanf-Anlage

  10.01.2020 Frick

An der Kreuzung Kirchmattweg Juraweg, in den Räumlichkeiten einer ehemaligen Werkstatt, will Daniel Essmann aus Hornussen eine CBD-Hanfanlage aufbauen. Sein Vertrag läuft ab März. Das Baugesuch ist eingereicht.

Simone Rufli

Noch stapeln sich Farbkessel und diverse andere Maler-Utensilien auf dem Vorplatz. Spätestens Ende Februar aber werden diese Sachen verschwunden sein und ab März wird im dahinterliegenden Raum – der Hanspeter Metzger jahrzehntelang als Werkstatt für seinen Malerbetrieb gedient hat – CBD-Hanf gedeihen. Daniel Essmann aus Hornussen hat den Vertrag für den Raum am Kirchmattweg in Frick bereits unterschrieben. Der 55-Jährige plant auf den rund 100 Quadratmetern eine CBD-Indoor-Anlage einzurichten und zu betreiben. Das entsprechende Baugesuch liegt ab heute Freitag auf der Gemeindeverwaltung in Frick zur Einsichtnahme auf.

Am Kirchmattweg wird das legale, nicht psychogen wirkende Gras, mit einem THC-Gehalt von unter einem Prozent angebaut. Meldepf lichtig ist so eine Anlage im Kanton Aargau nicht, wie Daniel Essmann betont. Gleichwohl habe sich der Vermieter auf der Gemeinde und, soweit er wisse, bei der Polizei zusätzlich informiert.

Platz für 800 Pflanzen
Der Raum wird bereits jetzt durch eine Mauer in zwei Hälften unterteilt. Genau so, wie Essmann ihn für seine Pflanzen braucht – auf der einen Seite der Aufzucht-, auf der anderen Seite der Blühbereich mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen. Der Blühbereich bietet Platz für 800 Pflanzen. Essmann plant den Anbau so, dass im Rhythmus von zwei Wochen jeweils 200 Pflanzen zur Ernte bereit sind. Auf diese Weise sei es ihm möglich, den Betrieb alleine zu führen. «Möglich, dass mir bei der Ernte mal ein Kollege zur Hand geht, mehr braucht es aber nicht.»

Mehrjährige Erfahrung
Essman ist kein Anfänger, was den Hanfanbau angeht. Er war zuletzt Betriebsleiter bei einem grossen CBD-Produzenten in Döttingen, zuvor arbeitete er in einem Betrieb in Schlieren. Essmann legt denn auch grossen Wert auf eine hohe Qualität seiner Produkte. Und im Gegensatz zu anderen Anbietern, die mit Pflanzen experimentieren, setzt er ausschliesslich auf Sorten, die er von seiner bisherigen Arbeit kennt. «Bei diesen Pflanzen weiss ich um ihre Qualität und ich habe die Gewissheit, dass der THC-Gehalt sehr konstant ist», erklärt der Fachmann und er fügt an: «Für gleichbleibende Qualität sorgen auch die Indoor-Bedingungen.»

Einen Abnehmer für seine gesamte Ernte hat er bereits. Der Preis pro Kilo sei einmal bei 3500 Franken gelegen. «Weil viel zu grosse Mengen auf den Markt gelangten, ist er auf 1000 bis 1500 Franken gesunken», so Essmann. Sein Ziel ist es, monatlich zehn Kilo CBD-Hanf verkaufen zu können.

Sorgen wegen Geruchs- oder Lärmbelästigungen müssten sich die Nachbarn keine machen. Essmann: «Es wird eine nicht sehr grosse, aber sehr gute Lüftung mit Filter geben und zusätzlich einen Schalldämpfer, um das Geräusch der Lüftung zu minimieren.»


CBD und THC kurz erklärt

Cannabadidiol, oder kurz CBD genannt, ist der am zweitmeisten vorkommende Wirkstoff in der Cannabis Pflanze. Im Gegensatz zum Tetra-Hydrocannabinol, kurz auch THC genannt, ist CBD nicht psychoaktiv und bewirkt keinen Rauschzustand. In der Schweiz ist Cannabis mit einem THC-Gehalt von unter einem Prozent legal und wird als sogenannter CBD-Hanf gehandelt. (Quelle Wikipedia)


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