Vom 6. bis 26. Februar befindet sich Laufenburg im grenzüberschreitenden, närrischen Unruhezustand. Insbesondere ab dem 3. Faissen reiht sich ein Highlight an das nächste. Dazu gehören unter anderem Salmanlandung, Guggen-Open-Air-Festival, Häxefüür, Sonntagsumzug, Narrolaufen und vieles mehr.

Susanne Hörth

Herbert Weiss, Stadtammann von Laufenburg, betonte am Montagabend, was auch sein deutscher Amtskollege Ulrich Krieger später wiederholte: die Laufenburger Fasnacht sei etwas, worauf man einfach stolz sein dürfe. Eine grenzüberschreitende Fasnacht, die weit hinaus bekannt und nur dank des Engagements von ganz vielen Personen überhaupt möglich sei. «Die Städtlefasnacht stärkt das Gemeinschaftsgefühl und macht einmal mehr deutlich: Zwei Länder – eine Stadt», so Krieger.

Das, was die beiden Stadtoberhäupter so voller lobender Worte ansprachen, soll auch 2020 Bestand haben. Das diesjährige, reich befrachtete Programm der Laufenburger Fasnacht wurde an diesem Montagabend in der Zunftstube der Narro-Alt-Fischerzunft 1386 in der mehreren Stadt (Schweiz) vorgestellt. Der närrisch-ausgelassene Unruhezustand dauert vom 6. bis 26. Februar. Zunftmitglied Philipp Maier erwähnte gleich zu Beginn mehrere Highlights. Dazu gehören unter anderem das grosse Open-Air-Guggen-Festival. Es findet heuer am 21. Februar zum 30. Mal statt. Auf fünf Bühnen ziehen Formationen aus acht Kantonen und zwei Bundesländern sowie eine Gugge aus England in den Bann ihrer fetzigen Klänge. Bereits heute verspricht auch der Umzug «Häxefüür» ein schaurig-gruseliges Spektakel. 59 Hexenzünfte nehmen am nächtlichen Gang durch die Altstadtgassen am 22. Februar teil. Der Fasnachtssonntag, am 23. Februar, beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst. «Es wird etwas eng», wurde von einer der Organisatoren in Bezug auf den um 14.11 Uhr startenden Fasnachtsumzug betont. Eng deshalb, weil am grenzüberschreitenden Umzug 60 Gruppen mitmachen. «Auch die Primarschule Laufenburg mit 120 bis 150 Mädchen und Buben», freute man sich von Seiten der Organisatoren. Apropos Schule: Damit die Kinder für die Fasnacht begeistert und sensibilisiert werden können, werden an einem Faissen-Morgen Zunftmitglieder und Tambouren im Klassenzimmer über ihr Tun berichten.

Laut und «tschätternd» beginnt es
Am 1. Faissen, frühmorgens um 5 Uhr, wird die Tschättermusik auf Schweizer Seite mit dem fasnächtlichen Weckruf starten. Bis Ende der närrischen Tage wird dieses Tschättern noch vielfach zu hören sein. Während die ersten beiden Faissen (6. und 13. Februar) noch mit einem überschaubaren Programm daherkommen, reiht sich ab dem 3. Faissen (20. Februar) ein Höhepunkt an den anderen. Mit der Salmanlandung am Nachmittag des 3. Faissen startet die Städtlefasnacht. Am Abend wird das Geschehen der vergangenen Monate auf Schweizer Seite gleich von fünf Schnitzelbank-Gruppen mit spitzer Zunge beleuchtet. Die Schnitzelbänkler zirkulieren zwischen fünf Restaurants.

Wer glaubt, am Sonntagabend nach dem grossen Umzug werde es wieder ruhig in der Zweiländerstadt, der irrt. Am Fasnachtsmontag wird einiges für die Kinder geboten. Umzug und Kinderbälle auf beiden Rheinseiten stehen auf dem Programm. Mit dem Narrolaufen am Dienstagnachmittag, 25. Februar, wird der nahende Abschied der fünften Jahreszeit mit feinen Gaben etwas versüsst. Am Aschermittwoch dann löst sich die Fasnacht mit der Verbrennung des Böögs beim alten Zeughaus aber dann endgültig in Rauch und Asche auf.

Um auch dem Umweltgedanken gerecht zu werden, findet auf Schweizer Seite ein Pilotprojekt statt. «Wir geben Mehrwertbecher ab. Wir testen das jetzt und je nach Verlauf soll es dann grenzüberschreitend eingesetzt werden», erklärt Philipp Maier. Das Depot pro Becher beträgt zwei Franken. Man erhofft sich durch diese Mehrwegbecher-Aktion eine Reduktion des bisherigen «Bechermülls» um rund 60 Prozent.

Details zum Laufenburger Fasnachtsprogramm unter www.fasnacht-laufenburg.org