Fricktalerin bringt Disney-Film aufs Spielbrett

  03.12.2019 Brennpunkt, Kultur, Zuzgen

Der Film «Frozen 2 – die Eiskönigin» ist der Kinohit zur diesjährigen Weihnachtszeit. Das Brettspiel dazu stammt – wie schon bei «Frozen 1» – von Janet Kneisel aus Zuzgen.

Valentin Zumsteg

Millionen von Menschen haben 2013 den Film «Frozen: Die Eiskönigin – völlig unverfroren» gesehen. Er spülte Disney Einnahmen von über einer Milliarde Franken in die Kassen. Ein Erfolg war auch das Brettspiel zum Film, das unter dem Titel «Auf zum Eispalast» bei Ravensburger erschien. Was die wenigsten wissen: Dieses Spiel stammt von Janet Kneisel aus Zuzgen. Über 500 000 Exemplare konnten bisher abgesetzt werden – damit ist es eines der erfolgreichsten Spiele in dieser Kategorie. «Reich wird man als Spieleautorin aber nicht. Es gibt nur einen kleinen Rappen-Betrag pro Verkauf», erzählt Kneisel, die mit ihrer Familie seit 2015 im Fricktal wohnt.

«Helft Olaf»
Manchmal braucht es Glück – nicht nur im Spiel, sondern auch im Leben. Denn zu diesem Auftrag kam Kneisel per Zufall: Nach ihrem Spieleautoren-Stipendium 2011 und einem Praktikum reichte sie den Prototyp für ihr Spiel «Ein verhexter Wettflug» bei Ravensburger ein. Dort stiess das Konzept auf Begeisterung. Falls eine geeignete Lizenz erworben werden könne, wolle man es umsetzen, versprach man ihr. Tatsächlich: 2014 kam die überraschende Anfrage, ob sie ihr Spielkonzept für den Film «Frozen» anpassen wolle. Nach kleinen Änderungen erschien es ein halbes Jahr später. «Es verkauft sich sehr gut – auch heute noch. Mit dem neuen Film dürfte der Verkauf nochmals angekurbelt werden», freut sich Kneisel.

Seit kurzer Zeit ist nun «Frozen 2» im Kino. Am ersten Wochenende spielte er mehr als 350 Millionen Dollar ein, das ist das beste Debüt für einen animierten Film aller Zeiten. Und erneut stammt das Spiel dazu, das seit Oktober im Handel ist, von Janet Kneisel. «Ravensburger hat die Lizenz für Frozen 2 erworben und im vergangenen Jahr eine Handvoll Autorinnen und Autoren für Spielideen angefragt. Beim ersten Spiel war es Zufall, diesmal wollte ich unbedingt das Rennen machen», schildert Kneisel. Es war für sie ein spannender Prozess: «Ich wollte gewinnen, mir aber keinen Druck machen, sonst leidet die Kreativität.» Das ist ihr gelungen: Ihre Idee wurde unter dem Titel «Helft Olaf» umgesetzt. Es bedeutet ihr viel, dass erneut ein Spiel von ihr für einen Disney-Film auserkoren wurde. Das ist so etwas wie ein Ritterschlag.

Menschen beim Spielen zusammenbringen
«Es ist ein kooperatives Spiel. Gemeinsam versuchen die Spielerinnen und Spieler, den Schneemann Olaf, der vom Wind verweht wurde, wieder zusammenzusetzen. Ich finde es wichtig, dass die Geschichte erlebbar wird», umreisst Kneisel das Spielkonzept. Geeignet sei es für die ganze Familie (ab 5 Jahren). «Mir gefällt die Vorstellung, dass Menschen zusammen meine Spiele spielen und so gemeinsam etwas unternehmen.»

«Helft Olaf» ist bereits das zwölfte Spiel von ihr, das von Verlagen vermarktet wird. Neben eigenen Titeln hat sie auch Spielkonzepte für «Biene Maja», «PJ Masks» und «Der kleine Drache Kokosnuss» geliefert. Die Verträge für die nächsten drei Spiele sind ebenfalls bereits unterzeichnet. Sie sollen voraussichtlich 2020 erscheinen. «Die Einfälle gehen mir nicht aus. Mein Ideenbuch ist voll», sagt Kneisel. So wird sie wohl noch für viele vergnügliche Stunden am Spieltisch sorgen.


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