Ein bunter Strauss von Weihnachtsliedern

  24.12.2019 Kaisten, Musik

Es war ein äusserst stimmungsvolles Konzert, das der verstärkte Kirchenchor Kaisten zusammen mit den ukrainischen Sängerinnen und Sängern einem erwartungsvollen Publikum bot.

Dieter Deiss

Initiant des Projekts war der Kaister Chorleiter Bohdan Shved, ein aus der Ukraine stammender Musiker, der schon längere Zeit in der Schweiz lebt und unterdessen auch über den Schweizer Pass verfügt. Man wolle an diesem Abend traditionelle schweizerische und ukrainische Advents- und Weihnachtslieder singen, betonte der Chorleiter in seinen Begrüssungsworten. Dieser führte gleich selber durch das Programm und gab insbesondere bei ukrainischen Gesängen die nötigen Hinweise, damit diese vom Publikum verstanden werden konnten.

Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt, als die Chöre mit einem temperamentvoll vorgetragenen Alleluja das Konzert eröffneten. Während der Kaister Chor das mehrstimmige Alleluja ertönen liess, trugen die drei Sängerinnen und die drei Sänger aus der Ukraine dazwischen weihnächtliche Verse vor. Mit «Machet die Tore weit» und «O du stille Zeit» zeigte der verstärkte Kirchenchor sein Können.

Begeistertes Publikum
Dann war die Reihe am ukrainischen Ensemble. Die Gruppe sei entstanden aus den sogenannten Weihnachtssängern. Diese ziehen von Haus zu Haus und singen weihnächtliche Lieder. Das Sextett ist an der Musikakademie Lemberg beheimatet. Sie verfügen alle über eine ausgebildete Stimme. Beeindruckend war insbesondere der ausgeglichene Chorklang und die Harmonie, die in den Kirchenraum hinaus strahlte. Selbst bei Fortistellen wurde sehr kultiviert gesungen. Auch bei Solostellen drängte sich die Sängerin oder der Sänger nicht in den Vordergrund, sondern ordnete sich in das Ganze ein. Obwohl der Dirigent gebeten hatte, erst am Schluss des Konzertes zu klatschen, gefielen die vier ukrainischen Vorträge derart gut, dass sich das Publikum mit dem Applaus nicht zurückhalten konnte.

In dem gemeinsam gesungenen Lied «Was für ein Wunder» glänzte die ukrainische Sopranistin mit einem berührenden Solo, das sie in die bekannte Melodie einflocht. Nach einem gemeinsamen «Nun komm der Heiden Heiland» war dann die Reihe wieder am Kaister Chor. Vor allem im bekannten «Es ist ein Ros entsprungen» spürte man die gute Chorschulung durch den Dirigenten.

Brillanter Gesang
Beim letzten Soloauftritt der ukrainischen Sängerinnen gefiel insbesondere das stimmige Lied zum Nikolaus-Fest, während bei «Wiegenlied für Jesu» alle sechs Mitglieder zeigten, welch hervorragende Sängerinnen und Sänger sie sind. Das Publikum bereitete den Chören zum Schluss eine Standing Ovation, was mit der erwarteten Zugabe belohnt wurde. Gemeinsam sang man dann das «O du fröhliche», welches durch die drei ukrainischen Sängerinnen mit einer herrlich tönenden Oberstimme ausgeschmückt wurde.

Der Kirchenchor Kaisten hatte übrigens das Weihnachtskonzert als Projekt ausgeschrieben. Acht Sängerinnen und ein Sänger verstärkten die 31 Mitglieder des Kaister Chors, was zweifellos als Erfolg gewertet werden darf. Vielleicht ist diese Art des Singens die Zukunft der serbelnden Kirchenchöre.


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