Jean-Pierre Gallati neuer Aargauer Regierungsrat

  26.11.2019 Aargau, Politik

Knappe Entscheidung mit nur 1593 Stimmen Unterschied

Der 53-jährige Wohler Anwalt Jean-Pierre Gallati (SVP) setzte sich im zweiten Wahlgang der Ersatzwahl knapp gegen Yvonne Feri (SP) durch. Damit ist die Aargauer Regierung wieder komplett.

Gallati erreichte 77 462 Stimmen, Feri 75 869 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 37.4 Prozent. Schon im ersten Wahlgang hatte Gallati am meisten Stimmen erhalten. Feri landete auf dem zweiten Platz. Beide verpassten jedoch das absolute Mehr wie die weiteren Kandidierenden deutlich. Bis auf Feri und Gallati zogen alle anderen ihre Kandidaturen zurück. Bei der Ersatzwahl ging es um den freien Sitz der nicht ganz freiwillig abgetretenen Gesundheitsdirektorin Franziska Roth (Ex-SVP). Die Quereinsteigerin war nach nur zwei Amtsjahren im Sommer zurückgetreten. Sie hatte bei ihrer Wahl für die SVP erstmals einen zweiten Regierungssitz erobert. Mit der Wahl von Gallati ist die Aargauer Regierung frauenlos. Ihr gehören derzeit Landammann und Justizdirektor Urs Hofmann (SP), Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP), Finanzdirektor Markus Dieth (CVP) sowie Baudirektor Stephan Attiger (FDP) an. In einem Jahr muss sich das Gremium der ordentlichen Gesamterneuerungswahl stellen. Gallati ist wie Feri am 20. Oktober bereits in den Nationalrat gewählt worden. Gallati wird sein Amt in Bern zwar antreten, nach der Wintersession aber wieder abgeben. Der Aargauer Kantonsregierung gehörten bislang nur drei Frauen an. Als erste Frau wurde Stéphanie Mörikofer-Zwez (FDP) Ende 1992 in die Exekutive gewählt. Nach acht Jahren schaffte sie als Finanzdirektorin die Wiederwahl nicht mehr. Sie erreichte zwar das absolute Mehr, schied als überzählig aus. Acht Jahre bestand der Regierungsrat wieder einzig aus fünf Männern. Dann eroberte mit Susanne Hochuli erstmals eine Politikerin der Grünen einen Sitz in der Exekutive. Nach acht Jahren trat sie zurück. Nachfolgerin von Hochuli wurde Franziska Roth (SVP), die sich aber schnell mit dem Parlament und ihrer Partei überwarf. Sie trat aus der Partei aus und legte wenig später auch ihr Amt nieder. Landammann Hofmann sagte vor den Medien, er freue sich, dass der Regierungsrat wieder vollzählig sei. Man habe eine schwierige Zeit hinter sich. Das vakante Departement Gesundheit und Soziales (DGS) wurde vorübergehend von Baudirektor Attiger geleitet. Der Regierungsrat wird gemäss Hofmann an seiner Sitzung vom 4. Dezember über die Verteilung der Departemente entscheiden. Es wird davon ausgegangen, dass der neu gewählte Regierungsrat das DGS übernehmen wird. Gallati wird an der Grossratssitzung vom 10. Dezember vereidigt. (nfz)


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