Hier packen Lehrlinge kräftig an
07.11.2019 RheinfeldenDie Waser AG baut im Osten von Rheinfelden ein neues Betriebs- und Bürogebäude. Das Besondere dabei: Der Neubau wird fast ausschliesslich von Lehrlingen erstellt.
Valentin Zumsteg
Auf dieser Baustelle ist der Berufsnachwuchs gefragt: An der Chleigrütstrasse 9 in Rheinfelden lässt die Waser AG (Entsorgung, Mulden, Transport) ein neues Betriebsund Bürogebäude erstellen. Dabei kommen fast nur – und das ist das Besondere – Lehrlinge zum Einsatz. Die Idee zu diesem Lehrlingsprojekt hatte Marc Waser, Geschäftsführer der Waser AG.
«Sie dürfen Fehler machen»
«Meistens ist der Druck enorm hoch und die Zeit für die Ausbildung der Lernenden knapp. Aus diesem Grund haben wir entschieden, dass Lernende mit der Unterstützung der Ausbildner dieses Projekt erstellen. Sie erhalten die Zeit, um ihr Können und das Gelernte in Ruhe auszuführen», erklärte Waser am Montagnachmittag anlässlich einer Medieninformation. «Die Lernenden dürfen Fehler machen und diese auch wieder beheben. Das ist auch schon vorgekommen», ergänzte er. So musste beispielsweise eine Mauer, mit welcher der Polier nicht zufrieden war, abgebrochen und nochmals neu erstellt werden. Waser rechnet damit, dass die Bauarbeiten, die anfangs Oktober begonnen haben, rund zwei Monate länger als normal dauern. Doch das nimmt er gerne in Kauf.
Mit seiner Idee rannte er bei den Baufirmen offene Türen ein. Lernende von sieben Unternehmen aus der Region sind dabei. Ebenso viele Unternehmen unterstützen das Projekt als Zulieferer. «Wir waren von Anfang an Feuer und Flamme für diese Idee. Wir wollen den Lernenden eine gute Ausbildung bieten. Doch dafür braucht es auch Projekte wie dieses», sagte Remo Rickenbacher von der Stamm AG. Insgesamt kommen rund 20 Lehrlinge zum Einsatz. «Hier können wir vieles selber machen», freute sich Andreas Bärtsch, Maurerlehrling bei der Stamm AG.
«Ein wichtiger Standort»
Das Investitionsvolumen für den Neubau des Betriebs- und Bürogebäudes beläuft sich auf zirka 1,2 Millionen Franken, wie Marc Waser ausführte. Es soll ausschliesslich Recycling-Beton und Recycling-Kies zum Einsatz kommen.
Die Waser AG konnte im März 2016 das Areal von der konkursiten Klein AG übernehmen. «Der Standort in Rheinfelden ist für die Waser AG aus strategischen und geografischen Gründen sehr wichtig, war man doch mit dem Hauptsitz in Birsfelden und den Entsorgungscentern in Sissach und Therwil bis anhin nur im Baselbiet vertreten. So konnten wir ab 2016 mit diesem Standort den Zugang zum Fricktal direkt anbinden», sagte Waser.
Der Standort in Rheinfelden ist flächenmässig der grösste der Waser AG. Auf über 15 000 Quadratmetern werden jährlich zirka 17 000 Tonnen Abfälle und Wertstoffe entgegengenommen, aufbereitet und verwertet. «Die Mengen sollen in den nächsten Jahren verdoppelt und bis 2025 auf 70 000 Tonnen pro Jahr gesteigert werden», betonte Waser. Damit dies möglich ist, wird kräftig investiert. «Wenn das Betriebsgebäude fertiggestellt ist, werden wir uns im Frühjahr 2020 den Umgebungsarbeiten im östlichen Teil des Areals widmen und den Schrottplatz einrichten. Dieser wird zusammen mit der Schrottschere und Paketierpresse im Entsorgungscenter Rheinfelden einen wichtigen Teil übernehmen», so Waser.
Bis Ende 2023 sollen alle drei geplanten Bauetappen abgeschlossen sein.