Dreifach-Turnhalle soll ohne Tiefgarage gebaut werden

  07.11.2019 Rheinfelden

Der Stadtrat beantragt der kommenden Gemeindeversammlung Kredite von rund 20 Millionen Franken für den Bau einer neuen Dreifach-Turnhalle und für die Sanierung der Riburgerstrasse.

Valentin Zumsteg

In Rheinfelden stehen grosse Investitionen an: Nachdem das neue Schulgebäude im Engerfeld gebaut ist und die Sanierungsarbeiten an der bisherigen Liegenschaft abgeschlossen sind, geht es jetzt an die Planung und Realisierung einer neuen Dreifach-Turnhalle. Die Brugger Firma Gross Generalunternehmung hat zusammen mit der Stoos Architekten AG den Gesamtleistungswettbewerb gewonnen (die NFZ berichtete).

Ihr Projekt «spORTfeldEN» sieht vor, die neue Dreifachturnhalle auf dem heutigen Parkplatz im östlichen Teil der Schulanlage Engerfeld zu realisieren. «Die im Erdgeschoss allseitig geöffnete Dreifachturnhalle wird über ein zentrales, überhöhtes, mit Kletterwänden bestücktes Foyer, betreten. Dieser grosszügige Eingangsbereich ist Empfangs- und Verteilraum und bildet das Herz der Zuschauerebene», heisst es in der Botschaft zur kommenden Einwohnergemeinde-Versammlung.

Unterirdische Einstellhalle wird vorerst nicht gebaut
Das Projekt schlägt auch eine unterirdische Autoeinstellhalle für rund 60 Fahrzeuge unter dem geplanten neuen Hartplatz vor. Doch diese Einstellhalle soll vorerst nicht realisiert werden. Dies hängt mit der gesamten Parkplatzsituation in der Umgebung zusammen. Der Stadtrat will für das angrenzende Gebiet Schiffacker mit einem Gestaltungsplan die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die Erstellung und Ergänzung von Bauten und Anlagen für Sport-, Freizeit- und Kulturaktivitäten schaffen. «Wir haben den Gestaltungsplan beim Kanton zur Vorprüfung eingereicht. Er ist für gut befunden worden. Wir werden ihn nächstens öffentlich auflegen», sagte Stadtammann Franco Mazzi gestern anlässlich einer Medienorientierung. Die bestehende Parkierungsanlage Schiffacker platzt bereits heute, mindestens zu den Haupttrainingszeiten, aus allen Nähten. «Sobald erste Umsetzungen im Gestaltungsplanperimeter erfolgen, muss zwingend eine substanzielle Erweiterung dieser Parkierungsanlage realisiert werden», ist in der Botschaft festgehalten. Der Stadtrat beabsichtigt, 2020 erste Studien dazu durchzuführen. Denkbar wäre beispielsweise der Bau eines Parkhauses beim Schiffacker. Der Stadtrat hat deshalb entschieden, die unterirdische Einstellhalle bei der neuen Dreifachturnhalle erst zu erstellen, wenn der Bedarf und vor allem die richtige Lage mit einem Gesamtkonzept bestätigt sind. Vorerst sollen provisorische oberirdische Parkplätze anstelle des neuen Hartplatzes geschaffen werden. «Das ist eine pragmatische Lösung. Das Provisorium kann auch zehn Jahre dauern», sagte Mazzi. Wenn notwendig, könne der Bau der unterirdischen Einstellhalle später ohne Nachteile erfolgen. Für den Bau der Dreifachturnhalle (ohne Tiefgarage) beantragt der Stadtrat der Gemeindeversammlung vom 4. Dezember einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 14,66 Millionen Franken.

«Strasse ist in schlechtem Zustand»
Kostenintensiv wird auch die Sanierung und Umgestaltung der Riburgerstrasse von der Kohlplatz-Kreuzung bis zum Spital Rheinfelden. Dieser Abschnitt ist in einem schlechten Zustand. Franco Mazzi spricht von einer «Rumpelstrasse». Im Anschluss an einen Werkleitungsneubau und verschiedene Werkleitungsersatzbauten soll sie in den Jahren 2020/21 saniert und neu gestaltet werden. Dazu gehört auch, dass auf einem Teilabschnitt ein separater Velound Fussgängerweg realisiert wird. Für das Gesamtprojekt ist ein Kredit von 4,545 Millionen Franken vorgesehen. Hinzukommen 700000 Franken für die Erneuerung und Erweiterung der Kanalisation. Aus dem Agglomerationsprogramm erwartet der Stadtrat einen Beitrag von 800000 Franken.


Steuerfuss soll unverändert bleiben

Das Budget 2020 der Einwohnergemeinde Rheinfelden basiert auf einem unveränderten Steuerfuss von 95 Prozent. Die budgetierten Investitionen belaufen sich auf netto 12,6 Millionen Franken. Bei einer Selbstfinanzierung von 8,3 Millionen Franken resultiert ein Finanzierungsfehlbetrag von 4,3 Millionen Franken, wie Stadtammann Franco Mazzi ausführte. Die Gemeinde verfügt aktuell über ein Nettoguthaben von rund 55 Millionen Franken. Da in den kommenden fünf Jahren mit Investitionen von über 90 Millionen Franken und einer Selbstfinanzierung von total rund 41 Millionen Franken gerechnet wird, dürfte dieses Guthaben weitgehend aufgebraucht werden. In diesem Zusammenhang unterstützt die Geschäftsprüfungs- und Finanzkommission den Antrag des Stadtrates ausdrücklich, für 2020 einen unveränderten Steuerfuss festzulegen. (vzu)


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