Unser Steg?

  08.10.2019 Leserbriefe, Rheinfelden

Das war doch der bescheidene, dafür historische Steg bei der Rheinlust, der leider abgebrochen wurde. Dafür soll eine feudale Fussgänger- und Velobrücke erbaut werden. Diese wurde 2016 an der Gemeindeversammlung genehmigt. Bald stellte sich aber heraus, dass die Baukosten viel zu tief angesetzt waren. Und so stimmen wir nun über einen erklecklichen Zusatzkredit von sage und schreibe 3,2 Millionen Franken. ab. Dazu kommen 275 000 Franken (ohne MwSt.) aus der Abwasserkasse. Also geht ’s bei diesem Abenteuer um Mehrkosten von rund 3,5 Millionen Franken. Oder wird ’s noch teurer, was weiter nicht verwunderlich wäre? Jedenfalls geht ’s nicht um «peanuts»! Man kann sich mit Fug und Recht fragen: Entspricht diese Brücke einem wirklichen Bedürfnis und kann man diesen Einsatz von Steuergeldern rechtfertigen? Oder haben wir es eher mit einem Luxusprojekt mit Denkmalcharakter zu tun, so nach dem Motto «lueget üs a, mer händ ’s und vermöget ’s»?

Denken wir doch weiter: Wie wir alle wissen, kommen in der nächsten Zeit wichtige happige Projekte und Ausgaben auf unsere Stadt zu oder sind schon in der «pipeline». Und dass der Stadtrat von Badisch Rheinfelden das Projekt genehmigte, ist noch lange kein Argument, den Zusatzkredit einfach unseren deutschen Freunden zuliebe durchzuwinken. Der damalige Bürgerentscheid ennet dem Rhein ergab ein Nein, war aber wegen des knapp zu tiefen Quorum für den Stadtrat leider nicht bindend. Anderes Land, anderes Demokratieverständnis. Aber wir haben die Chance, finanzielle Vernunft walten zu lassen; die Steuerzahler hüben und drüben danken’s. Muss man sich wirklich alles leisten, was man meint, sich leisten zu können?

CARLO UND CHRISTINE VOELLMY-MARUGG, RHEINFELDEN


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