Rheinfelden plant die Zukunft
29.10.2019 RheinfeldenStadt stellt räumliches Entwicklungskonzept vor
Rheinfelden will sich als attraktiver Wohn- und Arbeitsstandort positionieren. Das räumliche Entwicklungskonzept, das seit gestern öffentlich einsehbar ist, spielt dabei eine wichtige Rolle.
Valentin Zumsteg
Die Stadt Rheinfelden zählt aktuell rund 13 500 Einwohnerinnen und Einwohner sowie knapp 7300 Arbeitsplätze. In den vergangenen Jahren hat sich die Gemeinde rasant entwickelt – Altes ist verschwunden, viel Neues wurde gebaut. Um die Leitplanken für die künftige Entwicklung zu schaffen, hat der Stadtrat mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung ein so genanntes räumliches Entwicklungskonzept erarbeitet. Es soll die Leitplanken für die künftige Entwicklung der Stadt bilden und gleichzeitig als Grundlage für die nachfolgende Revision der Nutzungsplanung dienen. Seit gestern Montag kann das REK auf der Webseite der Stadt eingesehen werden.
«Bahnhof als lebendiges, urbanes Zentrum»
Das Entwicklungskonzept hat den Anspruch, «die spezifischen Qualitäten der Stadt zu stärken, das Regionalzentrum Rheinfelden auf kommunaler und regionaler Ebene weiterzuentwickeln und die Rahmenbedingungen für einen wettbewerbsfähigen Arbeitsund Wohnstandort sowie ein zukunftsfähiges Versorgungszentrum zu bilden», heisst es in der Einführung. Dieses Planungsinstrument sei die Antwort auf aktuelle Fragestellungen an der Schnittstelle zwischen Raumentwicklung und Städtebau, zusätzlich sollen zukünftige Trends miteinbezogen werden. «Rheinfelden ist fit für die Zukunft und etabliert seine Wettbewerbsfähigkeit nicht zuletzt durch einen ausgewählten Mix zwischen baulichem Erbe und der Offenheit für Innovation und neue Entwicklungen mit Pioniercharakter», heisst es weiter.
Dazu werden fünf Visionen zur räumlichen Entwicklung formuliert. Es sind dies «Leben am Rhein», «historische Altstadt und neue Mitte», «Entwicklungspotenziale», «Verbindungen und kurze Wege» sowie «Leben in den Quartieren». Interessant ist die «neue Mitte». Darunter versteht der Stadtrat das Entwicklungsgebiet beim Bahnhof, welches die historische Altstadt ergänzen soll. «Das heutige Bahnhofsgebiet, geprägt von undefinierten Räumen, Orientierungslosigkeit, unattraktiven Erdgeschossnutzungen und schlechter Sichtbarkeit der Verbindungen zur Altstadt und in die umgebenden Quartiere, soll in ein urbanes, lebendiges und dichtes Quartier umstrukturiert werden», so das Ziel. Dieses Bahnhofsgebiet wird eine wichtige Scharnierfunktion im Stadtgrundriss erhalten und zur repräsentativen «Eingangssituation» von Rheinfelden aufgewertet – so die Absicht.
Sieben Schlüsselgebiete
Im REK werden zudem sieben Schlüsselgebiete genannt, welche eine strategische Lage, Funktion, Grösse sowie ein grosses öffentliches Interesse aufweisen. Das sind neben dem Bahnhofsareal zusätzlich der Schützen-Parkplatz, das Gebiet Weiherfeld West (westlich vom Augarten), das Engerfeld, die Rheinparzelle beim Salmen West (Nähe Strandbad), die freie Fläche bei der Rheinlust sowie der Entwicklungs- und Wohnschwerpunkt Rheinfelden-Ost/Möhlin. «Die Schlüsselgebiete sollen prioritär entwickelt werden und sind Schwerpunkte der räumlichen Entwicklung und qualitativen Verdichtung.» Ein wichtiges Thema sind zudem die Quartiere: «Die unterschiedlichen Nachbarschaften sind in ihrer Identität als direkter Bezugs- und Identifikationsraum der Bewohner zu stärken und gleichzeitig in den gesamtstädtischen Kontext zu integrieren. In Stadtteilen mit Freiraumdefizit sollen insbesondere im Rahmen von Arealentwicklungen oder -transformationen neue Quartierplätze realisiert werden.
Mit der Präsentation des räumlichen Entwicklungskonzepts ist das Mitwirkungsverfahren eröffnet.
Am Montagabend hat die Stadt zu einem Informationsanlass zum Raumentwicklungskonzept geladen. Der Bericht dazu erscheint in der NFZ vom Donnerstag. Das REK kann von der Webseite der Stadt heruntergeladen werden.