Rettung eines Gemäldes in letzter Sekunde
01.10.2019 LaufenburgEinsatzübung von Feuerwehr und Zivilschutz
Die Feuerwehr Laufenburg und die Zivilschutzorganisation Oberes Fricktal haben in Laufenburg eine Übung bei Nachteinbruch durchgeführt. Das Szenario war ein Brand im Museum Schiff in der Fluhgasse 156. Die Feuerwehr trainierte einerseits die Koordination, aber auch die Kommunikation mit dem Kulturgüterschutz des Zivilschutzes. Dieser wird alarmiert, wenn wertvolle und zu schützende kulturelle Gegenstände involviert sind.
Die Atemschutzeinheit der Feuerwehr hat «Dummy»-Gegenstände wie Gemälde oder Kelche aus dem zweiten Stock des Museums geborgen. Dabei wurden die Abläufe bei schwierigen Platzverhältnissen und bei intensiven Material- und Wasseranforderungen erprobt. Ebenfalls muss eine effektive Entscheidungsfindung unter Zeitdruck geübt sein. Die Challenge, das Feuer nicht auf die umliegenden Häuser übergehen zu lassen, aber gleichzeitig auch die Kulturgüter möglichst unbeschädigt zu lassen, stand im Mittelpunkt.
Bezüglich dem Auftrag der Feuerwehr in der Reihenfolge «Eigene Sicherheit, Retten, Halten, Schützen, Bewältigen» sagt Übungsleiter Dominik Vogel: «Wir müssen jederzeit die Zusammenarbeit bei einer solchen Komplexität gewährleisten und die Abläufe und Schnittstellen aufeinander abstimmen können». Dazu sperrten Verkehrseinheiten die Gassen der Altstadt und die Maschinisten übten den schnellen Wassertransport und die Wasserförderung. Die Sanitätseinheit inszenierte den Transport und die Bergung verunfallter Einsatzkräfte. Denn die Priorität im Auftragsbereich «Retten» lautet stets: Mensch – Tier – Umwelt – Sachwert, so Vogel.
Der Kulturgüterschutz (KGS) des Zivilschutzes hat die fiktiven Gegenstände am Sammelplatz bei der Rheinbrücke gesichert. Dazu mussten die Kunst- und Kulturobjekte korrekt verpackt, isoliert und dokumentiert werden. Ebenfalls ist hier die Kommunikation mit der Feuerwehr wichtig. Sie muss wissen, welche Objekte bereits gerettet und welche noch mit hoher Priorität geborgen werden müssen. «In einem Ernstfall ist die Zeit der grösste Gegner, darum muss der Bevölkerungsschutz die Synergien eruieren und anwenden», sagt Raphael Lemblé, Kommandant des Zivilschutzes Oberes Fricktal. (mgt)