Der Sommer ist vorbei…

  09.10.2019 Rheinfelden, Sport

Und der EHC Rheinfelden greift wieder an

Jetzt sind sie wieder heiss auf Eis. Die Mannen vom EHC Rheinfelden aus der zweiten Liga stehen kurz vor dem Saisonstart – nicht ohne grosse Ambitionen.

Ronny Wittenwiler

Lange sah es nach einer Kür aus, das Ende allerdings war bitter. Die fast 500 Zuschauer und mit ihnen die Spieler vom EHC Rheinfelden mussten am 16. März 2019 zuhause mitansehen, wie der SC Freimettigen den Pokal in die Höhe stemmte. Die Berner verteidigten den 2. Liga-Meistertitel nach einer dramatischen Finalserie, die doch die Rheinfelder genauso gerne gewonnen hätten. Mit 2:0 führten die Fricktaler die Serie bereits, ohnehin blieben sie während der gesamten Playoffs ungeschlagen, dann kamen die drei Niederlagen in der Folge – und Freimettigen zeigte Rheinfelden doch noch den Meister. Das ist Schnee von gestern, und jetzt, nach Ende eines langen Sommers, greift Rheinfelden wieder an.

Ein konstanter Titelanwärter
«Wir wollen wieder in die Playoffs und dort möglichst lange dabei sein. Wenn alles stimmt, ist auch eine Finalteilnahme möglich», sagt Sportchef und Präsident Hansueli Tischhauser. Gänzlich überraschend kommt diese Aussage nicht, zieht man die letzten Jahre zurate. Stets mischten die Eishockeyaner ganz vorne mit in der 2. Liga. Die vergangenen beiden Saisons wurden die Rheinfelder erst im Playoff-Final gestoppt, in der Saison 2015/2016 feierten sie den Meistertitel. Dass solche Höhenflüge allerdings kein Selbstläufer sind, weiss Tischhauser: «Das wird nicht einfach und braucht immer auch ein wenig Glück dazu.»

Auch diese Saison ein Spitzenclub
Wenn das Team der Trainer Michael Eppler und Thomas Keller (Spielertrainer) am kommenden Montag gleich mit einem Derby gegen den EHC Zunzgen-Sissach in die neue Saison startet, wird sie das ohne ein paar bekannte Gesichter tun: «Es gab Änderungen im Kader», sagt Tischhauser. «Mit Simon Schöni und Marvin Frunz haben zwei absolute Leistungstrainer der ersten Mannschaft aufgehört. Das werden wir auf jeden Fall merken.» Zwei, drei junge Spieler sind aus den eigenen Nachwuchsreihen hinzugestossen, Transfers verzeichnete Rheinfelden keine. Sportchef Tischhauser sagt: «Der EHC Rheinfelden hatte fünf, sechs gute Jahre. Viele Leistungsträger werden aber nicht jünger und noch wissen wir nicht, ob wir diese Lücke einst mit genügend jungen Spielern schliessen können. Vielleicht wird Rheinfelden irgendwann kein Spitzenclub mehr sein in der zweiten Liga. Diese Saison ist er es aber noch.»

Die üblichen Verdächtigen
Und wenn man schon mal dabei ist, die kommende Spielzeit mit breiter Brust anzugehen, dann stellt sich die Frage, welche Gegner dem EHCR auf dem Weg zum sportlichen Erfolg besonders hartnäckig Paroli bieten. «In unserer Gruppe sind das auf jeden Fall wieder der SC Altstadt Olten, Zunzgen-Sissach oder der EHC Bucheggberg», sagt Tischhauser. Der Modus bleibt derweil derselbe: Wer schliesslich in dieser Gruppe die Playoffs für sich entscheidet, spielt gegen den Sieger der Gruppe 2 den Final um den Meistertitel Zentralschweiz. Dort gehöre der amtierende Meister Freimettigen, wenig überraschend, erneut zu den Favoriten auf die Meisterschaft. Bis sich aber sämtliche Kandidaten den Kopf über mögliche Titelträume zerbrechen dürfen, ist es ein langer und eisiger Weg. Auch für Rheinfelden gilt es zuerst, sich in den sechzehn Spielen der Qualifikation vorne festzusetzen. «Die ersten vier Teams nach der Qualifikation geniessen in der ersten Playoff-Runde Heimrecht», so der Sportchef vielsagend.

Der Kampf um die Fans
An eine derartige Kulisse vom 16. März mit knapp 500 Zuschauern könnte man sich gewöhnen. «Auf jeden Fall», sagt Hansueli Tischhauser – im Wissen aber, dass die Eishockeyaner quasi um jeden einzelnen Fan kämpfen müssen. «Rheinfelden ist ein hartes Pflaster. Vielleicht sind wir bereits zu städtisch, vielleicht ist in der Vergangenheit nicht immer alles richtig gelaufen – ich weiss es nicht.» Und so bleibt Tischhauser bloss die Hoffnung – neue Saison, neues Glück – dass es dem einen oder anderen Zuschauer gleich geht, wie der Mannschaft, die nach einem langen Sommer vor allem eines ist: heiss auf Eis.

Der EHC Rheinfelden startet kommenden Montag, 14. Oktober, mit dem Derby zuhause gegen Zunzgen-Sissach in die neue Saison. Das Spiel beginnt um 20.15 Uhr.

www.ehc-rheinfelden.ch


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