Die Wölflinswiler Marktleute boten die ganz Vielfalt ihres Dorfes auf

Goldener hätte der Oktobertag nicht sein können zum 38. Herbstmärt in Wölflinswil. Strahlender Sonnenschein lockte die Menschen am Samstag in Scharen auf den Märtplatz, wo die Wöflinswiler Marktleute eine kunterbunte Palette an Waren feilboten.

Hildegard Siebold

Fast schien es so, als wollte der Wettergott den Wölflinswilern Abbitte leisten für die Regenschauer im vergangenen Jahr. Das herrliche Herbstwetter jedenfalls sorgte von Marktbeginn an für ein lebendiges Treiben im Dorf. Kein Wunder, so bunt vielseitig war das Marktangebot. Das Besondere am Wölflinswiler Herbstmärt ist seit Anfang an, dass nur Wöflinswiler Marktfahrer mit einheimischen Produkten teilnehmen dürfen. Alles was angeboten wird, muss in Wölflinswil hergestellt sein. Und weil die Wölflinswiler ihren Markt so lieben, sind sie Jahr für Jahr mit Begeisterung dabei, wenn der Markttag vor der Türe steht. Da wird im Vorfeld gebastelt, gestrickt, genäht und gekocht und der Kreativität freien Lauf gelassen. Ganze Familien sind involviert, etwa bei den Wismers. Die achtjährige Olivia hat hübsche Geschenktüten für jeden Anlass verziert mit hübschen Bildern und kleinen Sprüchen. Ihre zehn Jahre alte Schwester Laura bemalte Zündholzschächteli. Papa Sepp hat aus Recyclingwachs Kerzen hergestellt und Mama Irene hat mit viel Geschick aus saugfähigen Küchentüchern Lätzchen für Kinder und Erwachsene genäht. Sein ganzes Können als Schreiner hat Francesco Nocito an den Tag gelegt. Wunderschöne Holzarbeiten sind an seinem Stand zu finden. 42 Jahre hat er als Schreiner gearbeitet, jetzt werkelt er im Ruhestand weiter für den Herbstmärt. Gleich nebenan haben Hans und Judith Treier ihren Stand. Dort gibt es alles, was der Obstbau hergibt. Dicht umlagert ist die Maschine, die vor Ort Rapsöl herstellt. «Drei Kilogramm Raps braucht es für einen Liter Öl», erklärt Hans Treier den interessierten Besuchern.

Kreativ nur für diesen Markt
Eigens für den Herbstmärt hat auch Rosemarie Heimann ihre ganze Kreativität in wunderschöne Wollpüppchen und Wolltiere eingebracht. Sie bastelt ausschliesslich für den Herbstmärt. «Ich find es schön zu zeigen, was wir hier haben und können», sagt sie. Selbst gebaute Nistkästen für die Vogelwelt bot der Naturschutzverein Wöflinswil und informierte über seine Arbeit. Noch viel mehr gab es zu sehen und zu bestaunen an den rund 50 Marktständen, wobei auch der kulinarische Aspekt nicht zu kurz kam. Feines Kuchen- und Tortenwerk wechselte sich ab mit herzhaften Rauchwürsten, Crépes und «Öpfelchuechli mit Vanillessosse» versprachen ebensolche Gaumenfreuden, wie das Raclettestübli der Männerriege und dem Samariterverein sowie das Märtbeizli, wo die Landfrauen Rahmschnitzel mit Buerebrot und Schinkespäck kredenzten. Derweil hatten die Kinder ihren Spass beim Schiff schaukeln und auf dem Bungee Trampolin sowie bei Kutschfahrten mit dem Dreispänner von Gustav Lenzin durch das Dorf. Auf dem Marktplatz unterhielten die Fricktaler Schwyzerörgelifründe und verliehen dem Herbstmärt Wöflinswil einen ganz besonderen Zauber.