Antriebsarten der Zukunft sind das Thema

  22.10.2019 Stein, Auto

Zahlreiche Besucher informierten sich an der Autoausstellung in Stein

Essen und Autos sind eine Kombination, die noch immer hunderte Besucher an die mittlerweile elfte Autoausstellung im Sportzentrum Bustelbach zieht: 25 Garagen aus dem Fricktal waren vertreten.

Boris Burkhardt

«Achtung, das Reh!» ruft Sandra Hanssen; doch Oliver Strähl kann nicht mehr rechtzeitig bremsen. Der Bildschirm wird schwarz. Hinter Strähl und Hanssen hat sich eine Traube Neugieriger gebildet, die darauf warten, dass sie auch einmal den Fahrsimulator beim Stand des TCS Aargau ausprobieren dürfen. Der Simulator ist offensichtlich ein Publikumsmagnet der elften Autoausstellung der Aargauer Sektion des Auto-Gewerbe-Verbands Schweiz (AGVS) im Sportcenter Bustelbach in Stein. Sie fand von Freitag bis Sonntag statt. 25 Garagen aus dem Fricktal und dem benachbarten Baselbiet stellten in den beiden Tennishallen ebenso viele Automarken aus. Draussen boten ein halbes Dutzend Essensstände Speisen aus verschiedenen Ländern an.

Genau diese Mischung ist es, die Strähl und seine Begleitung Jacqueline Hurt, beide aus Möhlin, fast jedes Jahr an die Autoausstellung zieht. Strähl wirkt noch etwas mitgenommen von der simulierten Wildkollision: «Das war heikel zum Fahren», sagt er. Die schwerfällige Reaktion des Simulators interpretiert er als «altes Auto» ohne Servolenkung; doch TCS-Mitarbeiterin Hanssen erklärt bereits dem nächsten Testfahrer, einem jungen Mann, dass es sich mit dem Simulator der Fachstelle Alkohol- und Drogenprävention im Strassenverkehr (ASN) wie mit einem Promillegehalt von 0,8 (gesetzliche Grenze bis vor 15 Jahren) oder einem Joint fährt.

Pia und Thomas Frey aus Bözen schauen sich derweil weiter hinten in der Halle die Can-Am Spyders an, dreirädrige Motorräder, bei denen die zwei Räder im Unterschied zu anderen Trikes vorne angebracht sind. Thomas Frey macht derzeit seinen Fahrausweis für Motorräder ab 125 Kubikzentimeter; dann darf er statt seiner bisherigen BMW auch einen Spyder mit 998 Zentimeter Hubraum fahren. Pia Frey schaut sich die Fahrzeuge genau an; auch sie will den Fahrausweis machen.

Von Anfang an organisiert der Kommunikationsfachmann Chris Regez aus Oberentfelden im Auftrag des AGVS die Ausstellung. Probleme, die Doppelhalle vollzubekommen, hat er keine. Die 25 Garagen unter anderem aus Münchwilen, Hettenschwil, Windisch, Oeschgen-Frick, Kaisten, Suhr, Magden, Mumpf, Sisseln, Gipf-Oberfrick, Rheinfelden, Möhlin, Frick, Obermumpf und Schinznach-Bad repräsentieren ein Zehntel der AGVS-Autohändler im Aargau; jede Marke ist nur einmal vertreten. Laut Regez sind Mehr-Marken-Ausstellungen in diesem Stil neben den Automessen in Basel, Zürich oder Genf eher eine Seltenheit in der Schweiz. Es sei bezeichnend für den Autokanton Aargau, dass es dort ausgerechnet zwei in Stein und Aarau gebe, fügt er lachend hinzu.

Autos sollen auch weiterhin im Zentrum der Ausstellung in Stein stehen, sagt Regez; «Exoten» wie die Trikes lockerten das Angebot allerdings auf. Ein übergreifendes Motto hat die Ausstellung nicht; laut Regez waren dieses Jahr aber die Antriebsarten der Zukunft das Thema, über das die Kunden mit den Ausstellern sprechen wollten. So steckte auch Antonio Biccione aus Gipf-Oberfrick neugierig seinen Kopf durch die offene Fahrerscheibe eines der Elektroautos. Er wolle sich informieren, sagt er der NFZ, wo die Unterschiede in den Alltagskosten zwischen seinem acht Jahre alten Benziner und einem Elektroauto der neuesten Generation lägen: «Ich überlege mir, eines zu kaufen.» Ein Wasserstoffauto war dieses Jahr in Stein noch nicht dabei: «Das kann 2020 aber vielleicht schon so weit sein», sagt Regez.


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