Als Au-pair in Amerika

  09.10.2019 Rheinfelden

Als Au-pair in Amerika

Für 13 Monate lebt Sara Schmid aus Wittnau in Amerika. Sie wohnt bei einer Gastfamilie in der Nähe von Boston Massachusetts. Während ihres Aufenthalts möchte sie das Land und die Kultur besser kennen lernen und ihre Sprachkenntnisse verbessern. Sie arbeitet als Au-pair und kümmert sich um den Haushalt und die Kinder. Als Highlight ihres Aufenthalts kann sie am New York City-Marathon mitthelfen. (mih)


Eine Fricktalerin am New York City Marathon

Ein Interview mit Sara Schmid über ihre Zeit im Ausland

13 Monate lang lebt Sara Schmid aus Wittnau in Amerika. Die 20-Jährige wohnt bei einer Gastfamilie in der Nähe von Boston Massachusetts. Sie arbeitet als Au-pair und möchte neben dieser Aufgabe das Land besser kennenlernen, ihre Sprachkenntnisse verbessern, reisen und an Erfahrungen reifen.

Miriam Häusler

NFZ: Was waren deine Beweggründe, als Au-pair wegzugehen?
Sara Schmid:
Seit einigen Jahren hatte ich den Wunsch, ein Jahr im Ausland zu verbringen. Als Au-pair erhalte ich einen tiefen Einblick in eine Familie mit einem komplett anderen Hintergrund und Mentalität. Das hat mich gereizt. Wo, wenn nicht in einer Familie, lerne ich so viel von einem neuen Land. Ausserdem arbeite ich sehr gerne mit Kindern. Ich sehe gerne, wie sie grösser werden, neue Sachen lernen oder wie man einfach Spass zusammen haben kann. Zudem möchte ich gerne Primarlehrerin werden. Dafür brauche ich einen Aufenthalt im englischen Sprachraum. Da ich in den letzten Jahren bis zur Matur sehr viel Schulstress hatte, ist das ein guter Ausgleich und eine perfekte Auszeit für mich.

Wieso Amerika?
Amerika ist ein Land, in dem alles möglich ist. Man kann alle Träume verwirklichen. Ausserdem wollte ich in ein Land, das weit entfernt von der Schweiz ist. Der zweite Grund war, dass ich lange nach einer guten Organisation gesucht habe. Als ich Cultural Care gefunden habe, hat mich ihr Programm sehr angesprochen und ich habe mich dafür entschieden. Culture Care vermittelt allerdings nur nach Amerika, also entschied ich mich, dorthin zu gehen.

Wie haben deine Familie und Freunde auf deine Idee reagiert?
Die meisten waren wohl ein bisschen schockiert, vielleicht sogar traurig, weil ich ein Jahr weggehe. Dennoch werde ich von allen Seiten super unterstützt. Da ich ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Familie habe, war es für alle schwer, jedoch hat niemand versucht, mich davon abzubringen, das schätze ich sehr. Alle fanden es mutig, dass ich einen solchen Schritt wage.

Was hast du für Erwartungen an die Zeit in Amerika?
Ich will sehen, wie es ist, ein eigenes Leben zu führen und wie man zu Kinder Sorge trägt. Ich trage eine grosse Verantwortung. Meine Gastfamilie muss sich auf mich verlassen können. Diesen Anspruch möchte ich voll und ganz erfüllen. Ich möchte eine tolle Zeit mit meiner Gastfamilie und den neu gefundenen Freunden verbringen. Mit jedem Erlebnis werde ich mehr Erfahrungen sammeln, die mich in meinem Leben weiterbringen. Ich werde Menschen aus der ganzen Welt kennenlernen und hoffe, dass sich daraus gute Freundschaften entwickeln. Reisen und neue Sachen sehen zählt ebenfalls zu meinen Erwartungen an die kommende Zeit.

Was waren deine Gefühle, als du im Flieger sasst?
Ich war traurig, dass ich meine tolle Familie verlasse und sie lange nicht mehr sehen werde. Gleichzeitig war ich sehr nervös und aufgeregt, was mich erwarten würde.

Mit was verbringst du deine Zeit?
Beim Arbeiten: Da noch Ferien sind, fahre ich die Kinder zu Freunden oder hole sie zu uns nach Hause, koche für sie, mache die Wäsche und spiele mit ihnen. In der Schulzeit werde ich ihnen bei den Hausaufgaben helfen, sowie sie zu ihren Aktivitäten nach der Schule bringen und wieder abholen.

In der Freizeit: Momentan bin ich noch zu Hause, da ich erst alles kennenlernen muss. Ich werde aber bald mit Sport und oder Fitness anfangen. Zudem muss ich Kurse an Universitäten besuchen. Da ich mein Saxophon mitgenommen habe, versuche ich eine Band zu finden oder zumindest Unterricht zu nehmen. Wenn ich nichts von all dem mache, telefoniere ich gerne mit Freunden oder meiner Familie, lese, spiele Saxophon oder schaue Filme.

Was siehst du für Schwierigkeiten auf dich zukommen, sprachlich oder auch allgemein?
Mit Englisch habe ich keine Mühe. Da meine Gastfamilie aber noch Französisch spricht, ist das für mich eine Herausforderung. Ich fühle mich wohler mit Englisch. Andere Schwierigkeiten sind wohl, alles in einem Zeitplan zu erledigen, nichts zu vergessen und die Regeln für die älteren Kinder aufzustellen. Diese sind bereits 15 und 17, daher rebellieren sie gerne gegen Autoritäten. Bei anderen Schwierigkeiten kann ich immer die Hilfe meiner Gasteltern in Anspruch nehmen.

Wie kommst du dazu, am New York City Marathon als Staff mitzuhelfen?
Cultura Care, also meine Organisation, hilft jedes Mal mit. Alle Au-pairs im Land werden angefragt und können als Helfer teilnehmen. Somit sind es über 500 Au-pairs. Ich persönlich sehe es als eine Chance, neue Gesichter kennenzulernen, New York zu besichtigen und dabei zu sein an einem riesigen Event, denn solche Erlebnisse sind einzigartig.

Wie fühlst du dich, an so einem grossen Event mitzuhelfen und dann noch in einem fremden Land mit anderer Sprache?
Ich bin sehr aufgeregt und freue mich riesig. Aufgrund der Sprache mache ich mir keine Sorgen. Ich denke, es wird ein einzigartiges Erlebnis, das nicht alle erleben können und ich bin froh darum.

Würdest du gerne selber einmal am New York City Marathon teilnehmen oder wieso interessierst du dich dafür?
Nein, selber teilnehmen möchte ich nicht. Ich helfe allgemein gerne an Anlässen. Im Vordergrund steht für mich das einzigartige Erlebnis. Zudem habe ich Freude, mit neuen Menschen (vor allem Au-pairs) zu interagieren und mehr über ihr Leben zu erfahren.

 


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