«Genutzt wird der Jurapark Aargau fast nur von Einheimischen»
01.10.2019 LaufenburgStudenten suchten nach frischen Ideen
Während einer Woche durchstreiften Studierende der Höheren Fachschule für Tourismus Graubünden den aargauischen Jura. Ziel: Vorschläge auszuarbeiten, wie der Tourismus im Jurapark attraktiver gestaltet werden könnte.
Edi Strub
Am Freitag präsentierten die angehenden Tourismusfachleute in Laufenburg erste Befunde. Bis spät nachts hatten sie noch daran gearbeitet. Da war zum Beispiel eine Gruppe, die überlegte, wie der Pferdetourismus auch im Jurapark Einzug halten könnte. Ihre These: viele Pferdefreunde könnten sich vorstellen, den Aargau einmal hoch zu Ross, statt zu Fuss oder im Auto zu erkunden. Das aber stosse auf Schwierigkeiten, weil es eigentlich keine Pferde auszuleihen gebe und man sich die Routen selber zurechtlegen müsse. Die Studierendengruppe holte sich ein paar Ideen in den jurassischen Freibergen und entwickelte Konzepte, wie man Exkursionen zu Sehenswürdigkeiten mit der Leidenschaft fürs Reiten verbinden könnte. Auf einer Karte des Juraparks wurde ein Netz von möglichen Routen eingezeichnet Eine andere Gruppe schaute sich die Angebote für Wanderer und Biker an. Für Wanderer gebe es viele Möglichkeiten und auch eine recht gute Infrastruktur, für Biker aber eher nicht. Im Aargau sei die Benutzung von Wanderwegen durch Biker ziemlich restriktiv geregelt, was zu vielen Konflikten führe, wenn Radfahrer dann verbotenerweise Wanderwege benutzten. Eine Gruppe empfahl, Wandern und Biken zu trennen. Andere sahen die Lösung in einer gemeinsamen Nutzung mit gegenseitiger Rücksichtnahme, wie es unter anderem in Graubünden Praxis sei.
Luft nach oben
Im grossen Ganzen gewann man aus den Berichten der Studierenden den Eindruck, dass es im Jurapark, was Tourismus betrifft, noch viel Luft nach oben gibt. Es fehle zum Beispiel an buchbaren Angeboten mit Unterkunft inklusive, bemängelte eine Gruppe. Genutzt werde der Jurapark daher vor allem von Einheimischen, die selber im Gebiet wohnten oder jedenfalls nicht weit weg davon. Buchbare Eintagesexkursionen gibt es allerdings schon. Diese werden laut Markus Schmid von der Geschäftsstelle des Juraparks auch rege benutzt. Am kommenden Wochenende (5./6. Oktober) geht es zum Beispiel über den alten Römerweg auf die Höhen des Bözbergs oder zum «Mosten und Kosten» ins Heimatmuseum Schinznach.
Zu finden sind diese Angebote auf der Website des Juraparks.