«Der Kampf für gute Standortbedingungen muss weitergehen»

  22.10.2019 Kaiseraugst, Wirtschaft

Die Industrie- und Handelskammer tagte in Kaiseraugst

Wie können die Standortbedingungen für die Unternehmen im Fricktal weiter verbessert werden? Wo gibt es Unzulänglichkeiten und Probleme? Das waren die Themen, mit denen sich die Mitgliederversammlung 2019 der Regionalgruppe Fricktal der Industrie- und Handelskammer beschäftigte.

Edi Strub

Als grossen Erfolg sah AIHK-Fricktal-Vizepräsident Walter Herzog, dass sich die Internationale Schule in Rheinfelden nun definitiv etabliert hat. In Kürze könne sie ein neues Lokal gleich beim Bahnhof beziehen. Für die im internationalen Bereich tätigen Unternehmen sei dies ein wichtiger Faktor. Immer häufiger käme ein Teil ihrer Angestellten aus dem fernen Ausland. Wenigstens halbe Erfolge verzeichnete Vizepräsident Herzog in Bezug auf die Berufsbildung und die Mittelschule: Das Berufsbildungszentrum Fricktal bleibe erhalten, wenn auch reduziert. Und das Projekt einer Mittelschule Fricktal scheine auf gutem Wege zu sein. «Das ist ein klares Plus als Standortfaktor», meinte Walter Herzog. Für all diese Dinge habe sich die Industrie- und Handelskammer stark eingesetzt.

Nicht befriedigend sei nach wie vor die Verkehrssituation – sowohl im öffentlichen Bereich wie auf der Strasse. Das Fricktal brauche bessere Anbindungen an die Wirtschaftszentren im Westen und Osten, sowie nach Norden. Das erfordere auch weiterhin grossen Einsatz. Auch die Raumplanung müsse weiter optimiert werden.

Innovation und Kooperation
Der zweite Teil der Tagung war dann dem Thema «Innovation» gewidmet. Beat Bachmann vom Hightech Zentrum Aargau zeigte am Beispiel von «Bang Clean Technologies» auf, was das Hightech-Zentrum gerade für kleinere und mittlere Unternehmen tun kann. Das Zentrum könne auf verschiedensten Gebieten hochqualifizierte Hilfe anbieten. So zum Beispiel für Machbarkeitsstudien, Kooperationen mit Universitäten und im oft komplexen Patentwesen. Rund 500 aargauische Unternehmen hätten die Dienste des Zentrums in den letzten Jahren in Anspruch genommen, 93 Prozent sagten nachher, sie würden die Experten, die für sie arbeiteten, Geschäftsfreunden empfehlen.

Florian Läufer von der Roche zeigte danach eindrücklich auf, wie flexibel der neu angeschaffte, hochmoderne Roboter in der Verpackung eingesetzt werden kann. Dass dieser dennoch seine volle Leistungsfähigkeit bei weitem noch nicht erreicht, liege einzig an den vielen Sicherheitsvorschriften und gesetzlichen Auflagen in der Schweiz und Europa.

Neue Arbeitskultur
Um Innovation ging es auch bei der abschliessenden Besichtigung des Standorts Kaiseraugst von Hoffmann La Roche. Eine Milliarde Franken hat Roche in Kaiseraugst investiert, rund 3500 Personen sind inzwischen dort beschäftigt. Mit den neuen Gebäuden hielt auch eine neue Arbeitskultur Einzug. Die Zeit der Büros, wo jeder sein Ding macht, ist vorbei. Stattdessen setzt Roche jetzt auf Kooperation, Flexibilität und Mobilität. Nur wenige Mit-arbeiter haben ein eigenes Pult. Alle treten mit allen überall in Kontakt
– in Sitzecken, Cafés und sogar beim Sport. Die Idee ist, dass sich die verschiedenen Sichtweisen gegenseitig befruchten und zu neuen Projekten, Methoden und Produkten führen. Die Zeit der Eigenbrötler ist in Kaiseraugst vorbei, Innovation erfordere Kooperation, Gedankenaustausch und Flexibilität, heisst es.


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